Mit Daniel Brühl Kunstgeschichte erleben, mit Axel Prahl die Tiefen des Alltags erkunden oder mit Elyas M'Barek das Berliner Nachtleben erleben. Wer sich nach deutschem Kino sehnt, hat in den kommenden Wochen Glück. Das Kulturzentrum Casa Planas in Palma startet in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Barcelona erneut die Reihe „Filmnächte“. Ab dem 6. März gibt es sieben Wochen lang montags um 18.30 Uhr einen deutschen Film in Originalsprache mit spanischen Untertiteln zu sehen. Danach wird gemeinsam über den Film diskutiert.

Die Reihe startet am 6. März mit „Reise nach Jerusalem“. Das Drama aus dem Jahr 2017 ist das Debüt der Regisseurin Lucia Chiarla. Darin geht es um die 39-jährige Alice, gespielt von Eva Löbau. Die gut ausgebildete Frau ist seit einer Weile arbeitslos. Weil sie die sinnlosen Maßnahmen der Jobagentur nicht mehr erträgt, bricht sie sie ab. Ihre Bezüge werden gekürzt, sie kann sich kaum über Wasser halten. Trotzdem erzählt sie Freunden und Familie nichts. Der Kampf gegen den sozialen Abstieg nimmt teils absurde Dimensionen an.

Im Filmzyklus Casa Planas wird unter anderem der Film "Halbe Treppe" gezeigt.

Im Filmzyklus Casa Planas wird unter anderem der Film "Halbe Treppe" gezeigt. Casa Plana, deutsche Filme, Poster, Halbe Treppe

Am 13. März präsentiert Casa Planas mit „Halbe Treppe“ ein Highlight aus dem Jahr 2002 mit Axel Prahl, Thorsten Merten, Steffi Kühnert und Gabriela Maria Schmeide in den Hauptrollen. Darin geht es um zwei befreundete Ehepaare, deren Leben auf den Kopf gestellt wird, als zwei von ihnen eine Affäre miteinander beginnen. Der Film wurde ohne festes Drehbuch und ohne Kunstlicht mit einer Handkamera gedreht. Die Kritiken lobten, dass Regisseur Andreas Dresen es schafft, Alltag realistisch darzustellen, ohne langweilig zu werden. Der Film erhielt nach seinem Erscheinen verschiedene Preise, unter anderem den Großen Preis der Jury bei der Berlinale.

Anfänge der Techno-Musik

Danach wird es im Programm ein wenig lockerer. Am 20. März kommt mit „Magical Mystery oder die Rückkehr des Karl Schmidt“ eine Komödie über die Anfänge des Techno in Deutschland Anfang der 90er nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener auf die Leinwand. Der Soundtrack des musikintensiven Films aus dem Jahr 2017 stammt unter anderem von Deichkind. Die Hauptrolle spielt Charly Hübner, Arne Feldhusen führte Regie.

"Ich und Kaminski" ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann mit Daniel Brühl.

Auch der Spielfilm „Ich und Kaminski“ aus dem Jahr 2015, der am 27. März gezeigt wird, basiert auf einem gleichnamigen Roman, dieses Mal von Daniel Kehlmann. In der Satire auf die Kunstwelt geht es um den egozentrischen Kritiker Sebastian Zöllner, gespielt von Daniel Brühl. Zöllner will eine Biografie über den Maler Manuel Kaminski schreiben und nähert sich dem alten Mann in dem Glauben an, dass er bald stirbt.

Deutscher Blockbuster in Palma de Mallorca

Nach einer Woche Pause über die Osterfeiertage geht es kommerzieller weiter. Der Film „Nightlife“ am 10. April ist kein Autorenfilm, der von der Kritik gefeiert wurde, sondern ein klassischer Blockbuster aus dem Jahr 2020. Darin versucht der Barkeeper Milo bei einem Date seinen Schwarm Sunny von sich zu überzeugen. Doch der Abend verläuft dank seines chaotischen Kumpels Renzo anders als geplant. Die Hauptrollen der turbulenten Komödie von Simon Verhoeven spielen Elyas M'Barek, Palina Rojinski und Frederick Lau.

Der Film "Mein Ende. Dein Anfang" geht um Zufälle und Schicksal

Der Film "Mein Ende. Dein Anfang" geht um Zufälle und Schicksal

Am 17. April läuft dann „Der Wald vor lauter Bäumen“ aus dem Jahr 2003, das Spielfilmdebüt der inzwischen bekannten Regisseurin Maren Ade („Toni Erdmann“). Die 26-jährige Lehrerin Melanie Pröschle aus der schwäbischen Provinz versucht darin, sich in ihrem ersten Job zurechtzufinden. Wie schon bei „Reise nach Jerusalem“ spielt Eva Löbau die Hauptrolle. Das Drama wurde auf vielen Filmfestivals gezeigt, mehrmals ausgezeichnet und für seine realistische Darstellung mit „Herz für die Einsamen“ (Wikipedia) gelobt.

Den Abschluss der Reihe macht am 24. April „Mein Ende. Dein Anfang.“ aus dem Jahr 2019. Das Drama von Mariko Minoguchi begleitet Nora (Saskia Rosendahl), die nach einem Verlust zu verstehen versucht, wie Zufall und Schicksal ihr Leben bestimmen.

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Der Eintritt kostet drei Euro, Mitglieder von Casa Planas und Anwohner des Viertels Es Fortí zahlen nichts. Da die Zuschaueranzahl begrenzt ist, ist eine Reservierung per E-Mail an cccpcasaplanas@gmail.com erwünscht.