Mallorca Zeitung

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Hier finden Sie auf Mallorca ein All-you-can-eat-Angebot mit Grillfleisch

Entdeckung in einem Gewerbegebiet von Palma: das argentinische Restaurant Tango, Parrilla & Vinos

Das Tango setzt auf Fleisch vom Grill – und das zum Festpreis. Pere Joan Oliver Orell

Hungrig geht hier niemand raus. Das argentinische Restaurant Tango, Parrilla & Vinos bietet ein klares Konzept für all jene, die Fleisch mögen. Zunächst kommen Brot und drei Saucen auf den Tisch – Chimichurri, Aioli und Salsa criolla. Es folgen ein gemischter Salat, eine empanada, gefüllt mit Rindfleischhack und geschmorten Zwiebeln, und eine Warmhalteplatte mit glühender Kohle in ihrem Inneren, darauf eine gut gewürzte chorizo criollo (argentinische Bratwurst) sowie verschiedene Fleischstücke vom Rind: churrasco (Rippenstück), entraña (Kronfleisch) und vacío (Fleisch aus der Flanke).

Dazu gegrillte bunte Paprika, pimientos de Padrón und Kartoffelwürfel. Dieses Arrangement kostet komplett 19,95 Euro pro Person (Kinder bis zwölf Jahre: 9,95 Euro). Auf Wunsch gibt es sogar noch Nachschlag, sozusagen eine All-you-can-eat-Offerte. Dazu trinkt man am besten einen der argentinischen Weine.

Die Fleisch-, Kartoffel- und Gemüseplatte. Pere Joan Oliver Orell

Argentinier aus Mendoza

Geboten wird all dies in einem hübschen Lokal im Gewerbegebiet Polígono Rossinyol neben der Ausfallstraße von Palma nach Sóller, kurz hinter der Via Cintura, direkt neben der großen unübersehbaren „Filiale“ des beliebten Burger-Restaurants Badal. Geführt wird das Tango von Cristian Maximiliano Morales (36), einem Argentinier aus Mendoza, der mit 21 Jahren seine Heimat verließ. „Ich wollte etwas erleben, meine Träume realisieren“, sagt er. Er zog zunächst aufs spanische Festland, dann kam er vor knapp zehn Jahren nach Mallorca und jobbte hier vorrangig, wie schon zuvor, in der Gastronomie.

2017 eröffnete Morales das Tango zunächst als Tages-Café mit Frühstück und Mittagsangebot. Er mietete dafür ein leeres Lokal. „Alles habe ich mit Helfern selbst eingebaut, inklusive Boden, Decke, Küche und Lampen.“ Als er wegen der Pandemie schließen musste, nutzte er die Zwangspause für eine weitere Umgestaltung des Lokals. Ob Ofen, Theke, Regale oder der kunstvolle Eisenbaum – Morales hat das alles mit wenig Hilfe selbst gefertigt.

Empanadas statt Pizza

Da zum Restaurant auch eine Terrasse gehört, konnte er in der Pandemie schon früh wieder öffnen. Zeitweise gab es auch Pizza, original aus dem selbst gebauten Ofen, aber schlussendlich konzentrierte sich Morales auf das Grillkonzept mit dem Festpreis. „Das ist so erfolgreich, dass wir auf die Pizza verzichten. Im Ofen backen wir nun unsere empanadas“, sagt er. Etwa 200 bis 250 Stück macht Morales alle drei, vier Tage.

Cristian Maximiliano Morales und Beatriz Cuesta in ihrem Lokal. | FOTO: PERE JOAN OLIVER

Der Argentinier, der seit drei Monaten von seiner spanischen Freundin Beatriz Cuesta Vázquez im Service unterstützt wird, hat sich das Kochen und Grillen bei seinen Jobs abgeschaut und sich mit Videos und Büchern weitergebildet. „Ich habe viel ausprobiert, bis ich etwa die richtigen Grillzeiten herausgefunden hatte für den optimalen Geschmack. Und bei den Saucen habe ich ebenfalls viel experimentiert. Nun passt alles“, sagt er. Die Chorizo-Würste mit Schweine- und Rindfleisch macht ein Metzger nach dem Rezept von Morales.

Spezielles Fleisch ab dem Frühjahr

Die Stimmung in dem vorrangig von Lateinamerikanern sowie Spaniern besuchten Lokal ist prächtig, aus den Boxen erklingt Tango-Musik. Morales hat noch einiges in Planung: Ab etwa April/Mai will er höherwertiges argentinisches Fleisch à la carte anbieten – das spezielle Grillmenü zum Festpreis bleibt natürlich weiterhin bestehen. „Aber es gibt Menschen, die wollen nun mal gereiftes spezielles Fleisch essen, und das haben wir dann ebenfalls.“ Im Sommer gibt es sonntagmittags auch das berühmte asado cruz, wo ganze Tiere wie Lamm oder Spanferkel an einem Grillkreuz befestigt stundenlang über offenem Feuer braten – eines der wichtigsten Bestandteile eines echten argentinischen Grillfests. Dazu verspricht Morales auch argentinische Livemusik und Tanz.

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