Seit Jahren ist Mallorca die Wahlheimat von Reality-TV-Sternchen Daniela Katzenberger. Doch kurz vor dem Weihnachtsfest stellte die Kult-Blondine jetzt im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung klar, dass sie in den kommenden Wochen auf keinen Fall auf der Insel anzutreffen sein werde. "Weihnachten auf Mallorca ist für mich der Horror, weil ich nichts mit geschmückten Palmen anfangen kann", zitiert die Boulevardzeitung die 36-Jährige, die frei heraus weiter meckerte: "Der Glühwein auf Mallorca schmeckt wie aufgewärmte Sangria", soll die für ihre frechen Sprüche bekannte Ludwigshafenerin gesagt haben. Die MZ findet: Sie hat Unrecht. Fünf Gründe, warum es auf Mallorca gerade über Weihnachten besonders schön ist.

Festliche Kleidung trägt sich besser ohne Frostbeulen

Zugegeben: Weiße Weihnacht hat etwas für sich, und die wird es auf Mallorca mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit nicht geben. Aber: In Deutschland stehen die Zeichen laut aktuellen Wettervorhersagen auch nicht auf Schnee. Nach bitterkalten Tagen mit niedrigsten Minustemperaturen soll es in den meisten Teilen der Bundesrepublik über die Feiertage knapp über null Grad werden.

Und seien wir mal ehrlich: Wenn man die Wahl hat zwischen grauem, kaltem Nieselregen dort, und 20 Grad und strahlender Sonnenschein hier auf Mallorca - was ist dann wirklich attraktiver? Zumal festliche Kleidung am Heiligabend sich ohnehin angenehmer trägt, wenn sie nicht mit zig Schichten von dicken Pullovern, Mänteln, Schals und Kapuzen bedeckt werden muss, sobald es aus dem Haus geht. Gerade der Kirchgang dürfte sich auf der Insel deutlich angenehmer gestalten. Hier friert niemand an den Bänken fest, während sich die Menschen in Deutschland wegen der Energiesparmaßnahmen der Kirche am 24. Dezember auf Kühltruhentemperaturen in den Gotteshäusern einstellen müssen. Dann doch lieber einer der beeindruckenden Weihnachtsmessen in Palmas Kathedrale (am 24. Dezember um 15.30 und 17 Uhr) beiwohnen. Und abgesehen davon: Was kann am ersten Feiertag schöner sein als ein Strandspaziergang bei frühlingshaften Temperaturen?

Deutsche UND mallorquinische Leckereien gibt's nur hier

Nichts geht über Spekulatius, Lebkuchen, Stollen, Rotkohl, Klöße, Gänsebraten und Grünkohl, keine Frage. Doch Dank zahlreicher deutscher Bäckereien, Metzgereien, Supermärkte und nicht zuletzt Filialen der Lidl- und Müller-Märkte sind all diese Leckereien auch auf der Insel ohne Probleme zu bekommen. Das Gute: Darüber hinaus steht zusätzlich auch das breite Sortiment spanischer und mallorquinischer Weihnachtsleckereien bereit.

Von unzähligen Varianten des turrón (eine feste, sehr süße Mandelmasse mit Eiweiß und Zuckerrübe) über polvorones (trockene Kekse, die im Mund so herrlich stauben (polvo=Staub)) bis hin zu neueles (kreative, makronenähnliche Gebäckstücke mit Esspapierbasis) ist für alle Gourmets etwas dabei. Nicht zu vergessen das leckere und typisch spanische Spanferkel (lechona), das durchaus mit deutschem Bratenkult mithalten kann. Und wenn man schonmal beim Einkaufen ist: Ein Los der spanischen Weihnachtslotterie (lotería de navidad) sollte auf jeden Fall auch drin sein. Nirgends ist der Gewinnkult so groß wie in Spanien am 22. Dezember, wenn die große Ziehung stattfindet.

Zwei Mal Geschenke und keine Zeit für Nachweihnachts-Blues

"... und wenn die fünfte Kerze brennt, dann hast du Weihnachten verpennt." Dieses deutsche Sprichwort gilt auf Mallorca so nicht. Wenn die Weihnachtsfeiertage vorüber sind, ist auf der Insel noch lange nicht Schluss. Besonders Kinder lieben die Traditionen auf dem Eiland: nicht nur der Weihnachtsmann (Papá Noel) bringt hier Geschenke, sondern auch die Heiligen Drei Könige (Reyes Magos), die vielerorts mit großem Spektakel in festlichen Umzügen empfangen werden.

Wo in Deutschland der Nachweihnachts-Blues einsetzt, wartet man auf Mallorca schon gespannt auf den 6. Januar, der Kinderaugen glänzen lässt. Nicht zu vergessen Silvester (noche vieja) und der Día de los Inocentes ("Tag der Unschuldigen") am 28. Dezember, an dem man sich in Acht nehmen sollte: Hier werden wie in Deutschland am 1. April Streiche gespielt und kleine Unwahrheiten verbreitet. Auch nach dem Königstag ist kaum Zeit, in Tristesse zu verfallen - immerhin steht dann schon fast das Teufelsfest Sant Antoni vor der Tür.

Auch die Nicht-Besinnlichen dürfen sich freuen

Wer auf "Stille Nacht, heilige Nacht" und besinnliche Kerzenstimmung steht, dem sei es natürlich gegönnt, diese am Heiligabend in den eigenen vier Wänden auszuleben. Doch anders als in Deutschland kommen auf Mallorca auch all jene auf ihre Kosten, die es lieber fetziger mögen - und das nicht nur in der Großstadt. Praktisch in jedem Dorf gibt es am Heiligen Abend Kneipen, Clubs oder gar von den Gemeinden organisierte Festzelte, an denen sich die Jüngeren und nicht mehr ganz so Jungen nach dem Weihnachtsschmaus, der im engen Familienkreis begangen wird, mit Freunden treffen, um Party zu machen. Jedem das Seine!

Kulturelle Einblicke für Mallorca-Neulinge

Wer sich als ausländischer Mallorca-Resident oder Urlauber noch nicht wirklich angekommen auf der Insel fühlt, der kann an Heiligabend die Gelegenheit nutzen, tiefe Einblicke in die mallorquinische Kultur zu gewinnen. In praktisch jeder Kirche finden am 24. Dezember die typischen Sibyllen-Gesänge (cantes de la ­Sibil.la) statt, die auf der Insel viele hundert Jahre Tradition mit sich bringen. Ebenfalls Einblicke in das alte Inselleben bieten auch die zahlreichen Krippen, die in vielen Gemeinden öffentlich ausgestellt sind und oft auf liebevolle Weise die Geburt Christi im Stall mit inseltypischer Miniatur-Landschaft, Architektur und Brauchtum vereinen.

Und der Glühwein?

Um auf Daniela Katzenbergers Kritik am Glühwein und den geschmückten Palmen zurückzukommen: Glühwein schmeckt selbstgemacht doch ohnehin am besten - auch dann, wenn er in der eigenen Fincaküche aufgesetzt wurde. Und Palmen mit Lichterketten? Nun gut, das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber doch irgendwie auch ganz schön cool!

Mit wem Katzenberger das Weihnachtsfest verbringen wird - abgesehen natürlich von Tochter Sophia (7) und Ehemann Lucas Cordalis (55) ist übrigens noch nicht klar. Mit ihrer Schwester Jenny Frankhauser (30) liegt sie jedenfalls im Clinch. So oder so: Die Katze plant die Bescherung im Schwarzwald. Auch keine schlechte Wahl.