Knapp eine Woche, nachdem bekannt geworden war, dass die spanische Schauspielerin Ana Obregón per Leihmutterschaft in den USA ein Kind bekommen hat, hat sich die 68-Jährige zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der Zeitschrift "Hola!" erklärte sie, dass sie nicht, wie bislang vermutet, die Mutter des Kindes sei.

Stattdessen sei sie die Oma. Der leibliche Vater der kleinen Ana Sandra Lecquio Obregón sei ihr Sohn Aless, der im Mai 2020 im Alter von 27 Jahren an Krebs starb. "Er hat vor Beginn der Chemotherapie seine Spermien einfrieren lassen", erklärte die frischgebackene Oma. "Das hatten ihm die Ärzte geraten."

Verstorbener Sohn wollte Nachkommen

Der Sohn sei ein absoluter Kinderfreund gewesen und regelmäßig in Verzückung geraten, wenn er ein Baby sah. Es sei sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, der Welt Nachkommen zu hinterlassen. Diesen posthumen Wunsch habe sie ihm nicht verwehren wollen, so die Schauspielerin. Zudem gebe ihr die Geburt nach dem schweren Verlust vor drei Jahren neue Lebenskraft. Sie habe nach dem Tod von Aless ihren Lebensmut verloren gehabt. Nun habe sie wieder eine Aufgabe. "Ich möchte dieses kleine Mädchen glücklich aufwachsen sehen."

Demnach gehe es der Kleinen gut. Sie habe dreieinhalb Kilo bei der Geburt am 20. März gewogen. "Sie ist sehr lieb, isst und schläft sehr viel und ist sehr ruhig."

Kein Verständnis für die Kritiker

Die Nachricht hatte eine politische und gesellschaftliche Diskussion in Spanien über das Konzept der Leihmutterschaft ausgelöst. Die Praxis ist verboten, ein Umstand, den auch der Oberste Gerichtshof 2022 in einem Urteil bekräftigt hatte. Obregón kann weder das Verbot noch die Kritiker verstehen. "Wir leben noch im vergangenen Jahrhundert", erklärte sie gegenüber "Hola!". In den USA sei die Leihmutterschaft völlig normal. Man habe ihr gratuliert und nichts Ungewöhnliches daran gefunden, erklärte sie.

Stattdessen legte sie nach: Aless habe ihr einmal gesagt, dass er fünf Kinder haben wolle. Sie schließe also nicht aus, dass sie ein weiteres Enkelkind auf diese Weise zeugen lassen werde.

Folgen auf Mallorca

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Die Diskussion hatte auch auf Mallorca Folgen gehabt. Die PSOE hatte sich in deutlichen Worten von der Praxis der Leihmutterschaft distanziert. Daraufhin trat der sozialistische Politiker Oriol Lafau, der für die PSOE auf Listenplatz 6 für die Regionalwahlen am 28. Mai stand, von seiner Kandidatur zurück. Seine Tochter wurde über eine Leihmutterschaft geboren. Dies sei unvereinbar mit der Position der Partei, hieß es in einer Begründung für den Schritt. /pss