Boris Beckers Mallorca-Vergangenheit ist lang - und von Höhen und Tiefen geprägt. Wie so viele Schöne und Reiche hatte Boris Becker einst regelmäßig die Urlaube auf Mallorca genossen und war oft in den Golfclubs anzutreffen. Noch zu seinen aktiven Zeiten als Profisportler hatte der sechsfache Grand-Slam-Sieger 1997 das Anwesen Son Coll bei Artá für umgerechnet 500.000 Euro erworben.

2003 rückten Bagger an

Nur zwei Jahre später erfolgte ein Baustopp wegen illegal errichteter Gebäude - 2003 rückten die Bagger an, Becker musste Teile der Neubauten wieder abreißen lassen. Schon 2002 wollte Becker die Finca wieder verkaufen. Doch es fand sich kein Käufer für den damals aufgerufenen Preis. 2006 weihte der Tennisprofi das Anwesen offiziell ein, wohl um den Preis in die Höhe zu treiben. Doch auch im Jahr darauf wollte niemand 15 Millionen Euro für Son Coll bezahlen.

Immer wieder kam der hoch verschuldete Becker in den folgenden Jahren auch auf Mallorca in Zahlungsverzug. Dreimal mussten seine Anwälte eine Zwangsversteigerung der Finca abwenden. Stets überwies der ehemalige Tennisstar erst in letzter Minute die ausstehenden Rechnungen. 2017 erklärte ein Gericht in London Becker für insolvent. Der Ex-Profi hat seine Zahlungsunfähigkeit stets bestritten. Seine Anwälte pochten darauf, dass Einnahmen aus dem Verkauf der Finca zu erwarten seien. Doch das Anwesen verfiel zunehmend, der Preis sank.

Hippie-Besetzer auf der Becker-Finca auf Mallorca

Im Jahr darauf geriet Son Coll wieder in die Schlagzeilen, als der deutsche Hippie "Bauchi" mit mehreren Kumpanen die Finca besetzte. Nach seinen Aussagen wollte er das schöne Gebäude retten und wieder herrichten. Streitigkeiten in der Gruppe der selbsternannten Retter und die 2019 anrückende Polizei setzten dem ein Ende.

Bauchi auf der ehemaligen Becker-Finca. Foto: Archiv/Mono

Auf die Besetzer angesprochen blieb Becker stets gelassen und meinte, dass ihm die Finca nicht länger gehöre. 2019 verleibte sich einer seiner Gläubiger, die englische Privatbank Arbuthnot Latham, das Anwesen ein.

Inzwischen hat ein Jungunternehmer aus Süddeutschland die Finca aufgekauft und umgestaltet. Mehr dazu lesen Sie hier: