Erneut ist es bei einem Flug von Nürnberg nach Palma de Mallorca zu einem Zwischenfall gekommen. Wie das Online-Portal infranken.de erst am Montag (20.6.) berichtet, musste ein Flug vom Albrecht-Dürer-Flughafen auf die Insel am Pfingstmontag (6.6.) noch während des Startvorgangs abgebrochen werden. Ein Passagier aus Bamberg berichtete der Nachrichtenseite von dem Erlebnis. Der 19-Jährige wollte laut infranken.de mit seiner Familie nach Mallorca fliegen. "Als das Flugzeug gerade abheben wollte, gab es bei hoher Geschwindigkeit plötzlich eine Vollbremsung", berichtete der Passagier. Die Condor-Maschine sei laut Schilderung des Insassen knapp vor dem Ende der Startbahn zum Stehen gekommen. "Es hat einen Riesenruck gegeben. Kinder haben geschrien."

Die Feuerwehr sei angerückt und hätte das Flugzeug kontrolliert. Die Insassen hätten zunächst nicht erfahren, weshalb es zum Abbruch des Startvorgangs kam. Geärgert hat den Bamberger, wie danach mit den Fluggästen verfahren wurde. "Wir mussten nach dem Ausstieg sage und schreibe vier Stunden am Terminal ausharren", beklagt er gegenüber infranken.de. Gegen 22 Uhr sei die Ansage von Condor gekommen, dass sie an diesem Tag nicht mehr auf die Insel kämen. "Zuvor hat es von niemandem Informationen gegeben, was nun Sache ist. Stattdessen gab es Tetrapak-Wasser und Mini-Prinzenrollen - eine absolute Lachnummer", kritisiert der Passagier.

Condor dementiert Gefahr für Fluggäste

Die Airline selbst bedauert den Vorfall. Condor-Sprecherin Magdalena Hauser erklärt der MZ, dass eine Fehleranzeige im Cockpit für den Abbruch des Startvorgangs verantwortlich gewesen sei. Es habe ein Defekt am Triebwerk vorgelegen, sei der Anzeige zu entnehmen gewesen. Die Maschine sei zwar schon auf dem Rollfeld und in Bewegung gewesen, doch habe die Bremsung vollkommen planmäßig und ohne Gefahr für die Fluggäste stattgefunden. "Dass die Maschine erst knapp vor dem Ende der Startbahn zum Stehen kam, wie behauptet wurde, ist nicht richtig", sagt Hauser.

Auch dass die Flughafenfeuerwehr angerückt sei, sei fester Bestandteil der vorgeschriebenen Protokolle. "Die Feuerwehrleute mussten aber im Endeffekt nicht einmal die Bremsen kühlen." Eine Explosion, wie manche an Bord gemutmaßt hätten, habe es zu keiner Zeit gegeben.

Keine Ersatzcrew mehr aufzutreiben

Dass der Flug dann erst am nächsten Tag stattfinden konnte, tut der Condor-Sprecherin "wahnsinnig leid". Man habe alles versucht, doch sei keine Ersatzcrew aufzutreiben gewesen. Die eigentlich vorgesehene Crew hätte nach der Verzögerung nicht mehr fliegen dürfen, weil sie ihre Einsatzzeiten überschritten hätte. So habe man dann unter Hochdruck versucht, ein Hotel für die Passagiere zu organisieren. "Doch leider war am Pfingstwochenende in Nürnberg die Kapazität in den Unterkünften sehr begrenzt, so dass wir ein Hotel am anderen Ende der Stadt nehmen mussten", erklärt Hauser.

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Zu einem weiteren Zwischenfall auf einem Mallorca-Flug von Nürnberg aus war es am 12. Juni gekommen, als eine Maschine der Airline Corendon nach einem Druckverlust in der Kabine in Basel notlanden musste. 37 Passagiere mussten wegen Schmerzen im Ohr behandelt werden. /jk