Mallorca Zeitung

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Kein Sprit mehr: Billigflieger muss am Flughafen von Mallorca notlanden

Der Vorfall ereignete sich während des Unwetters über Mallorca am 27. August. Es gab keine Verletzten

Einer Maschine von Jet2 drohte der Sprit auszugehen. DM

Der 27. August, ein Sonntag, war auf dem Flughafen von Mallorca ein veritabler Chaos-Tag: Hochsaison mit insgesamt 928 geplanten Abflügen und Ankünften, dazu verlängertes Wochenende in Großbritannien mit entsprechendem Verkehrsaufkommen - und noch ein Unwetter, das zu stundenlangen Verspätungen und Dutzenden Flugausfällen führte. Und das war noch nicht alles: Wie jetzt bekannt wurde, gab es an jenem Tag eine Notlandung einer Maschine der Billig-Airline Jet2, der der Treibstoff auszugehen drohte.

Wie das "Diario de Mallorca" am Donnerstag (14.9.) berichtet, hat die spanische Regierung Untersuchungen zu dem Vorfall aufgenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen sah sich die Besatzung eines Fluges von Glasgow nach Palma gezwungen, einen Notruf abzusetzen, um vorrangig auf dem Flughafen von Mallorca landen zu können.

Vorfall mitten im heftigen Sturm

Nach Angaben der Kommission für die Untersuchung von Unfällen und Zwischenfällen in der zivilen Luftfahrt ereignete sich der Vorfall gegen 11 Uhr, als der Sturm am stärksten war.

Die Boeing B737-86N mit sechs Besatzungsmitgliedern und 187 Passagieren an Bord befand sich auf einem Linienflug zwischen Glasgow und Palma. Der Flug dauert normalerweise etwa zweieinhalb Stunden, so die Unfalluntersuchungskommission. "Am Tag des Zwischenfalls musste das Flugzeug aufgrund von Unwettern am Zielflughafen seine Flugzeit verlängern, was die Besatzung dazu veranlasste, einen Notruf abzusetzen", heißt es in einem Bericht. Die Maschine würde "mit weniger als 1.159 Kilogramm Treibstoff landen, wenn sie im Flug bliebe".

Weniger als die letzte Reserve im Tank

Das Flugzeug von Jet2, der Fluggesellschaft von Jet2.com, dem größten britischen Reiseveranstalter, "erhielt Vorrang und landete schließlich nach drei Stunden und 26 Minuten Flugzeit um zwanzig nach elf" in Son Sant Joan, "ohne Zwischenfälle, aber mit 39 Kilogramm weniger Treibstoff als für die letzte Reserve vorgeschreiben".

"Es gab keine Verletzten und das Flugzeug wurde nicht beschädigt", heißt es im Bericht der Kommission des Ministeriums von Raquel Sanchez. Jet2 lehnte eine Stellungnahme zu dem Vorfall zunächst ab.

An jenem 27. August gab es nach Angaben von Aena bis 19 Uhr 56 Flugausfälle - 27 Ankünfte und 29 Abflüge - sowie zahlreiche Verspätungen aufgrund des schlechten Wetters. /jk

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