Mallorca Zeitung

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"Sehr freundliches und geduldiges Personal": Passagierin widerspricht Darstellung eines Fluggastes nach Flugausfall bei Condor

Die Frau empfand die Betreuung am Gate als vorbildlich, es sei keineswegs zu tumultartigen Szenen gekommen

Der Condor-Flug nach Palma konnte nicht rechtzeitig starten. Jan Woitas/dpa

Ein geplanter Condor-Flug von Düsseldorf nach Mallorca am Donnerstag (28.9.) hat für große Aufregung gesorgt. Am Ende riefen die Condor-Mitarbeiter sogar die Bundespolizei, nachdem nicht alle mit der Ersatzmaschine mitfliegen konnten. Der Vielflieger Achim Weiland (Name geändert) hatte sich kurz nach dem Vorfall bei der MZ gemeldet und seine Sicht der Dinge geschildert.

Jetzt hat eine weitere Passagierin bei der MZ angerufen, die Weiland vehement widerspricht. Nach der Darstellung von Gundula Möller (Name ebenfalls geändert) kümmerte sich die Crew von Condor jederzeit vorbildlich um die Passagiere. Es sei nach ihrer Wahrnehmung nicht zu tumultartigen Szenen gekommen, anders als von Weiland geschildert.

Immer wieder Lautsprecherdurchsagen

Möller berichtet, dass es zwar korrekt sei, dass die Maschine aufgrund eines technischen Defekts nicht fliegen konnte und auch, dass die Ersatzmaschine zu klein war. "Nicht richtig ist aber die Darstellung, dass man nicht vom Personal informiert wurde", beklagt sich Möller. Es habe während der gesamten Wartezeit immer wieder aktualisierte Lautsprecherdurchsagen gegeben. Die Deutsche empfand das Personal als "sehr freundlich und geduldig, so dass es nicht zu dem behaupteten Chaos kam".

Condor-Maschine. Condor

Auch das Prozedere für die Entschädigung sei sehr organisiert verlaufen. Bereits gegen 16 Uhr, also rund 50 Minuten nach dem geplanten Abflug der Maschine, seien "Schreiben mit den Informationen für eine spätere Reklamation und Schadenersatz an alle Passagiere verteilt und erklärt" worden, wie und wann die Reklamation erfolgen kann. Möller war mit einem Rollstuhlfahrer unterwegs und stets in der Nähe des Boarding-Schalters. "Deshalb weiß ich, dass das Personal bei Unklarheiten zum Ablauf sofort und jederzeit ansprechbar war." Viele Passagiere hätten sich an die Mitarbeiter beim Boarding mit Fragen gewandt.

Pilot machte alkoholisierten Passagieren klare Ansagen

Dass einige der Passagiere im Lauf der Wartezeit mehrere alkoholische Getränke zu sich genommen hätten, stimmt laut Möller. Allerdings habe sich der Pilot des Flugzeugs "mehrfach noch bevor die Passagiere die Maschine betraten, einen Eindruck über den 'Zustand' der alkoholisierten Passagiere verschafft und deutliche Ansagen an sie gemacht". Der Flug sei dann dementsprechend völlig ruhig verlaufen.

Auch sei es "beim Austausch der Boardingkarten für den Ersatzflug nicht zu Tumulten" gekommen, lediglich zu einer "zwar verärgerten, aber ruhigen Warteschlange". Die Ansage zu den Bedingungen und Leistungen für das Überbuchen seien zweimal per Lautsprecher erklärt worden.

Flieger startete mit siebenstündiger Verspätung

Das Personal habe Reisenden mit Kindern, Behinderten und unsicheren älteren Gästen immer wieder Hilfe angeboten, auch geleistet und sei äußerst freundlich und aufmerksam gewesen. Möller nahm dann mit ihrem Begleiter den Ersatzflug, der um 22.15 Uhr, also mit rund siebenstündiger Verspätung, Richtung Palma abhob.

Weiland hatte laut eigener Aussage keinen Platz in dem Flieger bekommen und deshalb für den nächsten Tag um 6.40 Uhr eine Verbindung mit Eurowings für fast 400 Euro neu gebucht. Die weiteren Passagiere, die abends nicht mehr mit dem Ersatzflugzeug nach Mallorca fliegen konnten, wurden von Condor umgebucht und mit dem Taxi am nächsten Tag nach Frankfurt gebracht, wo sie auf einem anderen Flug untergebracht wurden. Weiland schrieb am Dienstag (3.10.) der MZ, dass das Formular für die Entschädigung auf der Website von Condor nicht funktionierte.

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