"Ich habe vergangene Nacht davon geträumt, einen Café in einer Bar zu trinken", sagt Catalina Ferrer. Am Montagmorgen (4.5.) wurde der Traum dann Realität, mit ihrer Schwester nahm sie im Außenbereich der Bar Centro Platz, um zu frühstücken. "Ich finde es toll, auch wenn wir sehr vorsichtig sein müssen, solange es keine Impfung gibt."

Frühstück wieder in der Bar - was sich in Corona-Zeiten auf Mallorca so manch einer wünscht, ist seit Montag (4.5.) auf der Nachbarinsel Formentera bereits Realität - erstmals seit Mitte März. Die kleine Insel ist zusammen mit kleinen Kanararen-Inseln bereits vorzeitig in Phase 1 des Corona-Exit gestartet. Geordnet und ruhig, aber voller Freude nutzten die Menschen auf Formentera ihre neue Freiheit. Während im Rest Spaniens die Bars und Restaurants noch geschlossen sind und höchstens bestelltes Essen übergeben dürfen, wird auf der kleinen Balearen-Insel schon wieder die Hälfte der Außenbereiche bewirtschaftet.

Auch der Einzelhandel auf Formentera kann wieder starten - unter Auflagen. Während auf Mallorca nur Kunden einzeln und nach Terminabsprache in kleinen Läden bedient werden dürfen, hat Lluïsa Cardona auf der kleinen Nachbarinsel bereits ihren Keramikladen wieder geöffnet. "Ich bin guten Mutes, auch wenn noch wenige Kunden unterwegs sind. Wir packen jetzt erstmal Kisten aus." Für die Kunden stehen Handschuhe und Infektionsgel bereit. "Hier auf Formentera leben nur wenige, da gibt es keine Menschenaufläufe."

"Für mich ist es ein bisschen wie an Weihnachten", meint die pensionierte Lehrerin Carmen Pérez. "Ich bin voll Freude aufgewacht, habe zum Himmel geschaut und gedacht: Heute bin ich frei." Die Atemmasken freilich erinnerten jeden daran, dass man weiterhin vorsichtig sein müsse. Die Hygiene-Vorschriften verändern das öffentliche Leben: In der Cafetería Sant Francisco sind die Essig- und Ölflaschen von den Tischen verschwunden, stattdessen gibt es Dressing sowie Pfeffer und Salz einzeln verpackt. Die Speisekarten sind ebenfalls weg, und die Kellner desinfizieren Tische und Stühle.

Auf der ersten Passagierfähre, die Ibiza und Formentera am Montag wieder miteinander verband, waren unterdessen 76 Fahrgäste unterwegs. Einige Reisende wurden allerdings nicht auf die Fähre nach Formentera gelassen, nachdem sie bei einem Covid-19-Schnelltest positiv getestet worden waren. Das hat der balearische Verkehrsminister Marc Pons auf einer Pressekonferenz berichtet. Die positiv getesteten Personen sollen nun einem PCR-Test unterzogen werden. Alle Passagiere mussten zudem einen Fragebogen ausfüllen und Atemschutzmasken tragen, wie es spanienweit in öffentlichen Verkehrsmitteln nun vorgeschrieben ist. /ff

Lesen Sie hier weiter: Fragen und Antworten zum Corona-Exit auf Mallorca

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