Palma tilgt Namen des Bankiers Joan March aus dem Stadtplan
Die nach dem berühmten Schmuggler und Financier benannte Avinguda Joan March heißt ab Dienstag (23.3.) Avinguda del Gran i General Consell. Stadtverwaltung ändert noch elf weitere Straßennamen
Im Rahmen der Vergangenheitsbewältigung in Bezug auf Bürgerkrieg und Diktatur werden in Palma de Mallorca ab Dienstag (23.3.) zwölf Straßen ihren Namen ändern.
Darunter gehört auch die zentrale Avinguda Joan March, die an der Plaça d'Espanya beginnt und Teil des Innenstadtrings ("Avenidas") ist. Sie ist nach dem bekannten mallorquinischen Schmuggler, Unternehmer und Bankier Juan March Ordinas benannt. Joan March Ordinas (in der katalanischen Schreibweise) war maßgeblich an der Finanzierung des Putsches durch den späteren Diktator Francisco Franco beteiligt. Ab Dienstag wird die Straße Avinguda del Gran i General Consell heißen und somit nach dem obersten Regierungsorgan des historischen Königreiches Mallorca benannt sein.
Neben der Avinguda Joan March wechseln elf weitere Straßen ihren Namen. Die Plaça d'Almirall Churruca wird zur Plaça de Mateu Pruners. Der Carrer del Almirall Gravina wird zum Carrer d'Angelí i Dulcert. Weiterhin ändern sich die Straßennamen Carrer Almirall Cervera (ab sofort Carrer de Pere Rossell), Carrer de Toledo (-> Carrer de Fafel Valls), Pasaje castillo de Olite (-> Carrer de Francesca Vidal), Carrer Josep d'Oleza (-> Carrer de Marc Ferragut), Carrer Alfambra (-> Carrer de Joan Daurer), Carrer Brunete (-> Carrer de Joan Desí), Plaça Bisbe Planas (-> Plaça del Poble), Carrer Gabriel Rabassa (-> Carrer de Frederica Montseny) und Carrer Canonge Antoni Sancho (-> Carrer d'Aina Moll).
"Alle, die wir hier stehen, würden nicht mit Faschisten paktieren", sagte Bürgermeister José Hila. "Deshalb werden wir weiterhin Straßennamen verändern, Massengräber öffnen, Leichen identifizieren und die Toten ihren Familien zurückgeben", sagte Hila. "Der Bürgerkrieg und die Diktatur waren eine schwarze Seite in unserer Geschichte. Das Verändern von Straßennamen wird sie nicht vergessen machen, aber zumindest wird sie nicht verherrlicht", erklärte der für Bildung und Sprachpolitik zuständige Stadtrat Llorenç Carrió. /tg
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