Salz, im Bergbau oder durch Eindampfen von [Meer-]wasser gewonnene kristalline Substanz, die zum Würzen von Speisen verwendet wird.

Das große Gebiet der Salzsiedereien im östlichen Küstengebiet der Insel war namensgebend für den Ort Ses Salines. Das „weiße Gold“, das wegen seiner Kostbarkeit ehedem als Geschenk der Götter galt, hat auch sonst viele sprachliche Spuren auf der Insel hinterlassen. So wird seine heilende Wirkung kurz und bündig auf den Punkt gebracht: Sol i sal guarden de tot mal (Sonne und Salz schützen vor allen Beschwerlichkeiten).

Das Essen stark zu salzen, war dem Geldbeutel ebenso wenig zuträglich wie der Gesundheit: „Ein Kochtopf ohne Salz hilft mehr, als dass er schadet“ (Olla sense sal, fa més bé que mal). Dabei entscheidet das richtige Maß bei nahezu allem – selbst beim Verfassen von Gedichten – über das Gelingen, wie der Lyriker Friedrich Hebbel zum Besten gab: „Der Verstand macht so wenig die Poesie wie das Salz die Speise, aber er gehört zur Poesie wie das Salz zur Speise.“

Um das Salz nicht gar so teuer zu erwerben, galt wie bei anderen wertvollen Gütern auch der Ratschlag, den richtigen Zeitpunkt zu wählen, also wenn die Nachfrage geringer ist: „Kaufe Kohle, Öl und Salz im Sommer.“ Die mühselige Arbeit in den Salzsiedereien versprach ebenso wie zwei andere Berufszweige keine Aussicht auf großen Reichtum: „Jäger im Wald, Fischer mit Rute und Salzsieder müssen im Krankenhaus sterben“ (Caçador de bosc, pescador de canya i collidor de sal, a morir a s’hospital).

Ein überlegter Umgang und vor allem eine entsprechende Ausdrucksweise kann dabei behilflich sein, die Sonnenseiten des Lebens zu genießen, die einem ansonsten verwehrt bleiben: „Wer Salz am Mund hat, der kennt keinen Honig“ (Qui té sal a sa boca, no coneix sa mel). Von Honoré de Balzac stammt das abschließende Bonmot in Form eines Ratschlags: „Eifersucht ist wie Salz: Ein bisschen davon würzt den Braten, aber zu viel macht ihn völlig ungenießbar.