Meinung | Kommentar

Im Mallorca-Tourismus von den anderen lernen und die Einheimischen mitdenken

MZ-Vize Frank Feldmeier über die notwendigen Weichenstellungen, um die Insel auch in Zukunft genießen zu können

Urlaub auf Mallorca 2023: Mit dem Fahrrad unterwegs auf der Panorama-Straße Ma-10

Urlaub auf Mallorca 2023: Mit dem Fahrrad unterwegs auf der Panorama-Straße Ma-10 / Nele Bendgens

Wenn auf Mallorca über Weichenstellungen im Tourismus diskutiert wird, gerät leicht in Vergessenheit, dass sich andere Reiseziele in der Welt mit ganz ähnlichen Problemen herumschlagen. Oftmals sind es sogar dieselben Global Player, die vor Ort Kopfschmerzen bereiten, von den großen Pötten der Reedereien bis hin zu den Ferienwohnungen von Airbnb. Beim Blick über den Tellerrand, wie ihn jetzt hoffentlich auch der Tourismusgipfel auf Mallorca bietet, lassen sich deswegen nicht nur Lösungen abgucken, die auf der Insel ebenso funktionieren dürften. Man sieht auch schnell, ob die eigenen Strategien auf der Höhe der Zeit sind.

Werden beispielsweise Limits für die Besucherströme definiert, dann ist das keine linke Interventionspolitik, sondern eine Lenkungsfunktion, wie sie auch anderswo längst praktiziert wird und nicht zuletzt den Urlaubern selbst zugutekommt. Dies beinhaltet ein klares Bekenntnis zur Deckelung der Gästebetten sowie auch der Zahl der Kreuzfahrtschiffe.

Ebenso klar ist, dass die Besucher ihren Mallorca-Urlaub so nachhaltig wie möglich gestalten können und müssen. Dazu gehört, um nur ein Beispiel zu nennen, ein belastbarer und attraktiver öffentlicher Nahverkehr, der den Hotspot des Flughafens berücksichtigt.

Vor allem aber braucht das Thema soziale Nachhaltigkeit einen höheren Stellenwert. Jede Entscheidung im Tourismus muss auch die Auswirkungen auf den Alltag und die Menschen vor Ort mitdenken. Deren Argumente zu hören, dazu ist jetzt ebenfalls Gelegenheit – beim gleichzeitig stattfindenden Gegengipfel.

Urlauber mit Rollkoffern

Urlauber mit Rollkoffern / Ricardo Rubio/EP

Turismo con perspectiva

Cuando se marca el rumbo del turismo en Mallorca, es fácil olvidar que otros destinos luchan con problemas muy similares. A menudo son incluso los mismos actores globales los que causan dolores de cabeza a nivel local, desde los cruceros hasta los pisos vacacionales de Airbnb. Mirando más allá, como es de esperar que se haga en la cumbre europea de Turismo en Mallorca, no solo se puede aprender de soluciones que probablemente funcionen igual de bien en la isla. También se puede comprobar rápidamente si las propias estrategias están al día.

Definir límites para el flujo de visitantes, por ejemplo, no es una política intervencionista de izquierdas, sino una forma de regulación como se practica hace tiempo en otras partes, en beneficio también de los propios visitantes. Esto incluye un compromiso claro de limitar el número de camas turísticas así como el número de cruceros.

Está igualmente claro que los visitantes deben poder pasar sus vacaciones en Mallorca de la forma más sostenible posible. Esto incluye, por poner solo un ejemplo, un sistema de transporte público suficiente y atractivo que tenga en cuenta el punto neurálgico de Son Sant Joan. Pero, ante todo, ha de tener mayor prioridad la sostenibilidad social.

Toda decisión en materia de turismo debe tener en cuenta también el impacto en la vida cotidiana y en la población local. Escuchar estos argumentos también será posible en estos días en la contracumbre „Menys turisme, més vida“.

THEMEN