Die Taxifahrer auf Mallorca warnen davor, dass noch mehr Urlauber auf die Insel kommen

Ob der Taximangel in Palma, der Streit mit privaten Transportfirmen am Flughafen oder die Konkurrenz von Uber: Die Taxifahrer auf Mallorca standen in den vergangenen Monaten immer wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Debatten. Gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" hat der Chef des Taxifahrerverbands, Gabriel Moragues, seine Sicht auf die Situation der Branche auf der Insel dargelegt. Ein Überblick über die wichtigsten Aussagen:

Taximangel

"Die Situation ist nicht mit vergangenem Jahr zu vergleichen, wo ein absolutes Chaos herrschte. Es gab viel weniger öffentlichen Nahverkehr und er war noch nicht kostenlos. Auch gab es weniger Mietwagen. In diesem Jahr kommt es vereinzelt zum Taximangel, wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen sind. Oder auch in den Nächten am Wochenende. Hier wird deutlich, dass immer noch mehr öffentlicher Nahverkehr notwendig ist. Gerade wenn große Konzerte oder Events stattfinden, bleibt alles an den Taxifahrern hängen."

Anzahl der Urlauber

"Alles hat eine Grenze. Ich habe das neulich gegenüber Vertretern der PP gesagt, die ja nun die öffentliche Verwaltung übernommen haben und die Begrenzung der Gästebetten kippen wollen. Wir können es uns nicht leisten, den Tourismus komplett zu liberalisieren. Wir haben nicht mal die Infrastruktur, um die derzeitige Belastung zu meistern."

Busspur VAO auf der Flughafenautobahn

"Für uns ist die VAO-Spur äußerst effizient. Ohne sie würden Fahrten vom Flughafen nach Palma rund 30 Prozent teurer sein. Sie sollte nicht nur nicht abgeschafft werden (wie es der Inselrat derzeit plant - Anm. d. Red.), stattdessen sollte man sie auch in Richtung des Airports einführen."

Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Ringautobahn

"Wir waren schon immer gegen diese Maßnahme, weil sie dem Transportwesen jede Effizienz raubt. Und sie ist vor allem in der Nacht absurd, wenn kaum Autos unterwegs sind. Abgesehen davon, dass sich auf der linken Spur niemand daran hält."

Taxifahrer arbeiten lieber am Flughafen

"Es ist viel profitabler, in Palma zu arbeiten. Am Flughafen ist es aber angenehmer. Es ist nicht dasselbe, wenn man - wie in Palma - die ganze Zeit im Stau steht, oder - wie am Flughafen - einen Kaffee trinkt, während man wartet. Es ist zudem total absurd, dass die letzte Stadtverwaltung die Anzahl der Tage halbiert hat, die man in der Stadt arbeiten muss. Derzeit sind nur sechs Tage pro Monat verpflichtend, unserer Meinung nach sollten es 12 bis 15 sein."

Wie viel ein Taxifahrer auf Mallorca am Tag verdient

Kostenloser Nahverkehr

"Der kostenlose Nahverkehr hat unsere Arbeit erleichtert. Aber es könnte natürlich der Tag kommen, dass es uns schadet, etwa wenn es eine Krise gibt. Dann wäre es unlauterer Wettbewerb."

Konkurrenz durch Uber

"Wenn Uber in eine Stadt kommt, gibt es immer Polemiken. Daran sind sie interessiert. Und sie halten sich nicht an die Regeln, etwa wenn sie Passagiere auf der Straße abfangen.Sie pflanzen die Saat für diejenigen, die danach kommen. Wenn man die Unregelmäßigkeiten nicht im Keim erstickt, breiten sie sich aus. Und das ist gefährlich für unsere Branche."

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