Die Gemeinde Calvià hat angekündigt, einen zentralen Schauplatz der Unterdrückung während der Franco-Diktatur zu einem Park und einer Gedenkstätte umzubauen. Dazu sollen die bisherigen Besitzer enteignet werden. Erbaut 1890, um sich vor meerseitigen Angriffen zu schützen, ist das Fortí de Illetes heute vor allem ein Zeugnis der Verbrechen der Franco-Diktatur. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) und auch in den ersten Jahren der Militärdiktatur diente es als Gefängnis, mindestens 50 Menschen wurden hier zwischen 1936 und 1942 erschossen.

Eigentümer ließen das Fortí de Illetes verfallen

Der Verein Memòria de Mallorca fordert bereits seit Jahren, hier eine Gedenkstätte einzurichten. Denn die privaten Eigentümer hatten die denkmalgeschützte Anlage nach und nach verfallen lassen. Die Eigentümer hofften anscheinend, dass sich hier Denkmal- und Naturschutz irgendwann von selbst erledigten. Wenn sie die baufälligen Kasernen und Gefängnisgebäude hätten abreißen dürfen, hätten sie an dieser Stelle mit Blick auf die Bahía de Palma sehr teure Immobilien bauen können.

Daher entschloss sich das Rathaus von Calvià, das Grundstück zu kaufen. Aber sie kamen mit den Besitzern nicht auf einen Zweig. Als die Linkskoalition aus PSIB (Sozialisten), Unidas Podemos und Més per Mallorca, die in Calvià regiert, für die Fläche 2,5 Millionen Euro anbot, verlangten die Eigentümer 12,5 Millionen. Nachdem die Verhandlungen nicht vorangingen und der Ort der Zeitgeschichte immer weiter verfiel, entschloss sich die Koalition, eine Enteignung einzuleiten.

Rafael Sedano, der für Denkmalschutz zuständige Gemeinderat, zeigt sich beim Telefonat mit der MZ sehr zufrieden. "Wir sind als Gemeinde stolz, diesen historischen Platz zu einer richtigen Gedenkstätte zu machen." Gleichzeitig sei er froh darüber, dass den Bürgern eine weitere Grünfläche mit schönen Aussichten geboten werde.

Einen Rundgang durch das verfallene Gelände gibt es hier: