Schilder zum Gedenken an Zwangsarbeiter auf Mallorca nach zwei Tagen beschmiert

Die Hinweistafeln werden erst seit Mittwoch (14.12.) an zahlreichen Straßen der Insel aufgestellt

Und so sahen die Schilder bereits am Freitag auf der Straße zum Cap Blanc aus.

Und so sahen die Schilder bereits am Freitag auf der Straße zum Cap Blanc aus. / Twitter Baltasar Picornell

Maria Homar

Gerade einmal zwei Tage standen sie unversehrt an einigen Straßen auf Mallorca: Hinweisschilder, die an die mehr als 8.000 Zwangsarbeiter während des Franco-Regimes erinnern sollen, die zwischen 1936 und 1942 knapp 166 Kilometer Straßen sowie Bunker und Maschinengewehrstellungen auf Mallorca errichten mussten - unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Wie das "Diario de Mallorca" berichtet, wurden mehrere Schilder an der Küste von Llucmajor mit Graffiti beschmiert.

So wurde das Schild, das auf der Landstraße von Cap Blanc darauf hinweist, dass man eine "von republikanischen Gefangenen gebaute Straße" befährt, mit den Farben der spanischen Nationalflagge übermalt.

So sehen die Schilder aus (hier bei der Präsentation der Initiative).

So sehen die Schilder aus (hier bei der Präsentation der Initiative). / Consell

Der frühere Präsident des Balearen-Parlaments, Baltasar Picornell, prangerte das am Freitag (16.12.) bei Twitter an. "Auch heute noch gibt es Faschisten, die uns daran erinnern, dass sie die Sieger waren - und auf Straßen, die mit der Arbeit republikanischer Gefangener in Zeiten der faschistischen Diktatur gebaut wurden, schämen sich diese Neofaschisten nicht, ihre Verachtung auszudrücken und zu vandalieren", kritisiert der Politiker der Linkspartei Podemos unter der Veröffentlichung des Fotos. Das Rathaus von Llucmajor teilte am Freitag mit, dass zwei Schilder entdeckt wurden, die mit den spanischen Nationalfarben übermalt wurden.

Am Mittwoch hatten Balearen-Regierung und Inselrat diese Initiative vorgestellt. Über die Insel verteilt werden sechs Informationstafeln und 60 Schilder aufgebaut, die meisten stehen bereits an ihrem Bestimmungsort. Neben der Würdigung der Zwangsarbeiter soll die Öffentlichkeit darüber informiert werden, unter welchen Umständen die Straßen gebaut wurden. /jk/ff

Mit Schildern versehen werden sollen folgende Strecken:

  • Ma-6014 (Arenal bis Colònia de Sant Jordi)
  • Ma-6040 (Kreuzung Colònia de Sant Jordi)
  • Ma-6101 (Zufahrt ses Salines)
  • Ma-6100 (es Llombards-Colònia de Sant Jordi)
  • Ma-6110 (Zufahrt ses Salines)
  • Ma-19 (Santanyí-Portopetro)
  • Ma-4012 (S’Alqueria Blanca bis Kreuzung Felanitx-Portocolom)
  • Ma-4010 (Zufahrt nach Portocolom)
  • Ma-4014 (Zufahrt Portocolom-Porto Cristo)
  • Ma-2220 (Alcúdia-Port de Pollença)
  • Ma-1150 (Zufahrt Leuchtturm Muleta)
  • Ma-2124 (Soller bis Port de Sóller)
  • Ma-1012 (es Capdellà - Peguera)
  • Ma-1031 (es Capdellà - Andratx)