Nach Unfalltod von Deutscher und Fahrerflucht auf Mallorca: BMW-Fahrer wieder frei

Der Mann war entgegen erster Erkenntnisse nicht bei Rot über die Ampel gefahren. Er wird weiterhin der fahrlässigen Tötung beschuldigt

Der Fahrer des BMW ist wieder frei.

Der Fahrer des BMW ist wieder frei. / B. Ramon

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Der 28-jährige Mann, der eine deutsche Urlauberin auf Mallorca totgefahren hat, ist am Dienstag (18.7.) von der zuständigen Haftrichterin auf freien Fuß gesetzt worden. Die Guardia Civil hatte ermittelt, dass entgegen erster Erkenntnisse nicht der BMW-Fahrer bei Rot über die Ampel gefahren war, sondern die Deutsche bei Rot über den Fußgängerüberweg gelaufen war. Die Richterin verhängte keine Kaution für den Fahrer sowie seinen 27-jährigen Beifahrer. Allerdings entzog sie ihnen die Fahrerlaubnis und verbat ihnen, die Insel zu verlassen. Beschuldigt wird der Fahrer weiterhin der fahrlässigen Tötung und der Beifahrer der Verschleierung der Tat.

Die Guardia Civil hatte nach dem Unfall in Palma am Montag den Verursacher ermittelt. Wie es in einer Pressemitteilung vom Montagmittag (17.7.) hieß, wurde der 28-jährige Fahrer eines schwarzen 3er-BMW am Vormittag festgenommen, nachdem er sich bei den Beamten gestellt hatte. Zunächst wurde das Unfallauto am Rand einer Nebenstraße nicht weit von der Unfallstelle am Paseo Marítimo in Palma entfernt gefunden. Das Auto war dort offensichtlich nach dem Unfall am Sonntagmorgen abgestellt worden, die Insassen waren geflüchtet.

Das Unfallauto stand am Rand einer Nebenstraße.

Das Unfallauto stand am Rand einer Nebenstraße. / Guardia Civil

Nach den Ermittlungen der Guardia Civil und dank Zeugenaussagen sowie der Kameraaufnahmen von der Unfallstelle wurde der 28-jährige Fahrer des BMW sowie ein 27-Jähriger festgenommen, der zum Zeitpunkt des Unfalls am frühen Sonntagmorgen (16.7.) auf dem Beifahrersitz saß. Beide jungen Männer sind spanische Staatsangehörige. Sie wurden am Dienstag (18.7.) dem Haftrichter vorgeführt und sind der fahrlässigen Tötung beziehungsweise Verschleierung der Tat angeklagt.

Unfall in der Nacht

Der Unfall hatte sich am Sonntagmorgen kurz vor 3 Uhr am Ende der Flughafenautobahn Ma-19 im Stadtgebiet von Palma ereignet. Eine 36-jährige Deutsche, die gemeinsam mit ihrem Mann für ein paar Tage im Urlaub auf der Insel weilte, wurde auf dem Fußgängerüberweg in der Nähe des Kongresszentrums von dem BMW erfasst und erlitt dabei tödliche Verletzungen.

Der Unfallverursacher hielt nach dem Zusammenprall zweimal an, flüchtete dann aber von der Unfallstelle. Dort kam es wenig später zu dramatischen Szenen, als der Mann der Verunglückten vorbeikam.

Weiterer tödlicher Unfall

Er hatte sich auf die Suche nach seiner Frau gemacht, weil diese nicht zur verabredeten Zeit in der Ferienwohnung angekommen war. Als er den Polizisten den Namen der Frau nannte, mussten diese ihm mitteilen, dass sie gerade bei dem Unfall ums Leben gekommen war.

Erst am Mittwoch (12.7.) war eine 44-jährige Frau wenige Meter entfernt ebenfalls am Paseo Marítimo von einem Auto überfahren worden. Der 25-jährige Fahrer stand stark unter Alkoholeinfluss. Die 44-Jährige erlag zwei Tage später ihren Verletzungen.