Regierungs-Koalition streitet wieder über Katalanisch-Kenntnisse von Ärzten auf Mallorca
Vertreter der linken Regionalpartei Més wollen trotz Fachkräftemangels im Gesundheitswesen nichts von einer Befreiung der Katalanisch-Pflicht hören
Miquel Adrover
Verantwortliche der linksgrünen Regionalpartei Més auf Mallorca beleben den altbekannten Sprachenstreit neu. Wie Més-Parteichef Lluís Apesteguia am Montag (23.1.) nach einer Krisensitzung mit Sozialisten der Koalitionspartei PSOE verlauten ließ, wolle man verstärkt dagegen ankämpfen, dass Ärzte und Krankenpfleger im öffentlichen Gesundheitssystem auf den Balearen von der Pflicht befreit werden dürfen, Grundkenntnisse im Katalanischen vorzuweisen. Man gebe den Sozialisten einen Tag, um diese Maßnahme zu korrigieren, andernfalls wolle man "harte Hand" zeigen.
Angst vor Abwanderung der Ärzte
Die Verantwortlichen in der PSOE hielten dagegen. Man könne der Forderung von Més nicht nachgehen, da dann die Gefahr bestehe, dass viele Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen in andere Regionen Spaniens abwanderten. Zudem sei die Frist abgelaufen, innerhalb derer es möglich war, Änderungen des entsprechenden Dekrets zu beantragen. Dieses sieht ein zweijähriges Moratorium für die Anerkennung der katalanischen Sprachanforderungen vor.
Die Sozialisten wiesen zudem darauf hin, dass das aktuelle Sprachengesetz durchaus die Möglichkeit bietet, auf die Katalanisch-Pflicht in jenen Berufsgruppen zu verzichten, in denen Fachkräftemangel herrscht. Im Gesundheitswesen ist das der Fall.
Més kündigt "energische Maßnahmen" an
Diese Einstellung ist laut Més "inakzeptabel": "Wir glauben, dass noch Zeit bleibt, um die Situation zu korrigieren", so Apesteguia. Sollte die PSOE am Dienstag nicht bereit sein, die Haltung zu ändern, müssten "energische Maßnahmen ergriffen werden", um die "sprachlichen Rechte der Bürger zu garantieren". Wie genau diese Maßnahmen aussehen könnten, verriet er nicht. Möglich wäre aber der Rücktritt von Més-Politikern aus wichtigen Regierungsämtern. /somo
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