Spanische Parlamentswahlen 2023: So haben Mallorca und die Nachbarinseln abgestimmt

Die konservative Volkspartei PP ist klarer Sieger, die Sozialisten haben sich allerdings besser behauptet als erwartet

Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (Mitte) mit ihrem Kandidaten für das Parlament in Madrid, José Vicente Marí Bosó (links von ihr).

Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens (Mitte) mit ihrem Kandidaten für das Parlament in Madrid, José Vicente Marí Bosó (links von ihr). / B. Ramon

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Die konservative Volkspartei PP hat knapp zwei Monate nach ihrem Sieg bei den Regionalwahlen auch bei den spanischen Parlamentswahlen auf Mallorca und den Nachbarinseln die Nase vorn gehabt. Die PP mit ihrem Spitzenkandidaten José Vicente Marí Bosó hat die Wahlen auf den Balearen gewonnen, wenngleich der Vorsprung ebenso wie spanienweit geringer ausfiel als die Meinungsumfragen glauben ließen.

Nach Auszählung von 100 Prozent der Stimmen kommt die PP auf 35,6 Prozent Zustimmung unter den Wählern. Damit werden drei PP-Abgeordnete der Inseln im spanischen Parlament in Madrid vertreten sein. Rund 178.700 Menschen stimmten für die PP, was noch einmal rund 20.000 mehr waren als im Mai, als Marga Prohens zur Ministerpräsidentin gewählt worden war.

Sozialisten ebenfalls mit drei Abgeordneten

Ebenso drei Abgeordnete schaffte die sozialistische Partei PSOE mit der früheren Ministerpräsidentin Francina Armengol an der Spitze. Die PSOE kam auf 30,14 Prozent oder 151.134 Stimmen. Einen Abgeordneten verlor die Rechtspartei Vox, die nur noch auf 15,2 Prozent kam.

Die neue Koalition aus Sumar und der Regionalpartei Més schaffte es aus dem Stand auf 16,6 Prozent der Stimmen. Damit hat die Ökopartei Més mit Vicenç Vidal zum ersten Mal überhaupt eine Stimme im spanischen Parlament.

PP gewinnt in 43 der 53 Gemeinden

Die PP war auf Mallorca in 43 der 53 Gemeinden die stärkste Kraft, die Sozialisten in sieben Gemeinden. Die Koalition aus Sumar und Més gewann in den traditionell linken Gemeinden Deià, Esporles und Campanet. Vox schaffte diesmal lediglich in Escorca einen zweiten Platz hinter der PP. 2019 hatte die Rechtspartei noch deutlich besser abgeschnitten.

Wie bereits im Mai bei den Regionalwahlen holte die PP unter anderem im Südwesten der Insel gute Ergebnisse. In Calvià stimmten 35 Prozent der Wahlberechtigten für die Konservativen, in Andratx waren es 35,2 Prozent. Auch in Palma kam die PP auf die meisten Stimmen. 34,5 Prozent der Wähler warfen den Umschlag der Volkspartei in die Urne.

Umfrage hatte am Sonntag noch anderes Ergebnis vorhergesagt

Die Sozialisten waren mit 30,2 Prozent zweitstärkste Kraft. Vox kam mit 17,3 Prozent auf den dritten Platz und Sumar Més erreichte 15,6 Prozent. Auch die anderen großen Gemeinden holte sich die PP, so etwa auch Inca und Manacor.

Diese Ergebnisse waren ein Stück weit überraschend, denn eine Meinungsumfrage vom Wahlsonntag prognostizierte für die PP auf den Balearen vier Abgeordnete, für die Sozialisten zwei oder drei, einen für Sumar-Més und für Vox null oder einen. Die Wahlbeteiligung auf den Inseln lag bei 63,6 Prozent - rund einen Prozentpunkt höher als bei der zurückliegenden Wahl 2019.