Mallorca und die anderen Balearen-Inseln sind am Freitag (23.7.) vom Auswärtigen Amt zu einem sogenannten Hochinzidenzgebiet erklärt worden. Damit gehen neue Reisebeschränkungen einher, die vor allem Ungeimpfte und Kinder betreffen. Der Familienurlaub wird dadurch komplizierter. Kinder - die alle bislang nicht geimpft werden - müssen nach ihrer Rückkehr nach Deutschland mindestens fünf Tage in Quarantäne gehen.

Manche Medien in Deutschland stellen die Situation auf Mallorca in diesen Tagen einmal mehr dramatisch dar. Dabei ist trotz der Einstufung zum Hochinzidenzgebiet auf Mallorca weiterhin sicherer Urlaub möglich. Vor allem für diejenigen, die sich für ein Ferienhaus, eine Ferienwohnung oder gar einen Finca-Urlaub entscheiden, wo sie ihre Mitmenschen lediglich aus der Ferne erahnen können. Die Ansteckungsgefahr in einer abgelegenen Finca ist gleich null. Die Finca-Vermieter auf Mallorca haben sich trotz der geringen Gefahr einem Hygiene-Protokoll unterworfen, das laut der Sprecherin des Verbandes der Ferienvermieter auf der Insel, Maria Gibert, die allermeisten der Vermieter nach wie vor genau beachten. Das spanische Institut für Qualitätssicherung im Tourismus (ICTE) hat die Richtlinie ver­öffentlicht.

Sicherer Finca-Urlaub

Ein zentraler Punkt der Empfehlungen des ICTE lautet, dass die Ferienvermieter die ­Namen aller Gäste aufnehmen, die in der Unterkunft Urlaub machen, die Identität anhand der Ausweisdokumente überprüfen und die Daten 30 Tage aufbewahren. Im Falle eines positiven Befunds auf Covid-19 sollen die Namen der Bewohner den örtlichen Behörden zur Verfügung gestellt werden, damit die Tracer die Kontakte besser nachverfolgen können.

Was die Reinigung des Ferienhauses angeht, gibt es für die Vermieter ebenfalls einige Vorgaben. Die Häufigkeit der Reinigungen sollte verstärkt werden, vor allem an den Stellen und Gegenständen, die häufig angefasst werden, so etwa Türgriffe, Oberflächen, Telefone, Schlüssel, Fernbedienungen oder Fön. Die Reinigung sollte mit Wasser und Reinigungsmittel erfolgen, gefolgt von einer Des­infektion.

Sicher im Hotel

Aber auch, wer sich in einem Hotel einmieten will, muss sich keine Sorgen um eine erhöhte Infektionsgefahr machen. Die meisten Hotels, vor allem die großen Ketten, setzen die Hygienevorschriften des ICTE ebenfalls sehr genau um. Dazu gehören unter anderem größere Abstände zwischen den Gästen in den Gemeinschaftsbereichen, Desinfektionsspender und ebenfalls erhöhte Reinigungsfrequenzen. Außerdem seien viele der Häuser derzeit ohnehin nicht komplett ausgebucht, wie Hoteliers der MZ sagen. Menschenansammlungen müsse man deshalb im Hotel nicht fürchten. Die Angestellten der Unterkünfte tragen weiterhin Masken im Hotel, für die Urlauber sind sie nur in geschlossenen Gemeinschaftsbereichen vorgeschrieben.

Nutzen Sie das sommerliche Wetter!

Aber nicht nur in den Unterkünften hält sich die Ansteckungsgefahr sehr in Grenzen. Wer zurzeit nach Mallorca kommt, wird aufgrund des sommerlichen Wetters die allermeiste Zeit des Tages im Freien verbringen, wo eine Infektion äußerst unwahrscheinlich ist. Im Gegensatz zum bislang sehr regenreichen Sommer in Deutschland zeigt sich das Wetter auf der Insel in den vergangenen Wochen stabil wie eh und je zu dieser Jahreszeit. Aufenthalte am Strand oder in den Bergen sind daher ohne Infektionsgefahr möglich. Auch, wer auf der Insel in Bars oder Restaurants geht, muss keine Angst haben. Die Tische stehen weit genug auseinander, die neuen Restriktionen ab dem Wochenende der Balearen-Regierung sehen vor, dass erneut weniger Menschen an einem Tisch sitzen dürfen. Ohnehin ist es ratsam, Menschenansammlungen zu vermeiden. Wer sich also abends nicht unter das Partyvolk an der Playa de Palma mischt oder mit den Einheimischen in den Gewerbegebieten Trinkgelage veranstaltet, der kann relativ unbeschwert seinen Urlaub auf Mallorca verbringen.

Die Impfquote steigt und steigt

Ein weiterer Sicherheitsfaktor ist die ständig steigende Impfquote der einheimischen Bevölkerung. Inzwischen sind auf Mallorca fast 70 Prozent der Zielgruppe zumindest einmal geimpft, mehr als 55 Prozent haben bereits die volle Immunisierung. Im Vergleich zu den meisten deutschen Regionen sind das bessere Werte. Auch die Zahl der Jugendlichen, die sich impfen lassen wollen, scheint nach ersten Erhebungen hoch zu sein. Am Freitag (23.7.) wurden neue Termine für junge Leute zwischen 12 und 15 Jahren aufgelegt. Darüber hinaus kämpft man auf der Insel weniger mit Impfverweigerern und Querdenkern als in so manchen deutschen Regionen.

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Es gibt endlich Selbsttests zu kaufen

Für zusätzliche Beruhigung der Urlauber-Nerven kann die Tatsache sorgen, dass es auf Mallorca nun seit dieser Woche auch die in Deutschland bereits seit Monaten vetriebenen Selbsttests in den Apotheken zu kaufen gibt. Damit dürften nun auch hier Infektionen früher erkannt werden, bevor sie sich unkontrolliert ausbreiten können. Die Gesundheitsbehörden geraten angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen nämlich wieder an ihre Grenzen bei der Nachverfolgung von Infektionsketten.