Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln empfangen zurzeit mehr deutsche Urlauber als "die Türkei, Tunesien, Griechenland und Italien zusammen", so der balearische Tourismusminister Iago Negueruela am Montag (17.5.) bei einer Pressekonferenz. Man sei zur Zeit die "stärkste Tourismus-Destination im Mittelmeer", fügte er selbstbewusst hinzu. "Und so werden wir uns auf der Tourismusmesse Fitur in Madrid präsentieren."

Am Tag vor Eröffnung der wichtigsten spanischen Tourismusmesse - der Fitur in Madrid - antwortete der Sprecher der Linksregierung auf den Balearen auch auf die Sticheleien der konservativen madrilenischen Ministerpräsidentin Isabel Díaz Ayuso, man würde auf den Inseln die Gastronomie durch Schließung der Innenräume und frühe Sperrstunden "ersticken".

Auf der Pressekonferenz in Palma de Mallorca auf die Kritik der PP-Politikerin angesprochen, reagierte Negueruela sichtlich gereizt und antwortete zunächst mit einer Gegenfrage: "Wie viele Flüge aus Deutschland sind dieses Wochenende in Madrid gelandet? Ich glaube, fast keiner. Wie viele Touristen reisen normalerweise nach Madrid? Viele. Wie viele waren es dieses Wochenende? Null. Wie viele Flüge sind dieses Wochenende aus Deutschland auf den Balearen gelandet? Mehr als in jeder anderen spanischen Region und mehr als in jedem anderen Land im Mittelmeerraum", platzte es aus Negueruela heraus.

Als "stärkste Tourismusdestination im Mittelmeerraum" werde man sich ab Dienstag auf der Fitur präsentieren. Die Region Madrid hingegen stelle sich gerne als "besonders offen das" sei nun aber "der halben Welt gegenüber verschlossen", sagte Negueruela in Bezug auf die vergleichsweise hohen Inzidenzzahlen in der Hauptstadtregion. Der Regierungssprecher erklärte auch, dass die Balearen unter der hohen Inzidenz "anderer spanischer Regionen leide", weil Großbritannien die Risikogebiete nicht nach Regionen, sondern nach nationalem Durchschnitt festlege.

Negueruela stellte noch einmal klar, dass man das Konzept vergleichsweise strenger Corona-Regeln für erfolgreich hält: "Die Region der Balearischen Inseln ist im Moment die spanische Region, die der Welt gegenüber am stärksten geöffnet ist. Dabei behalten wir die Kontrollen in Flughäfen und Häfen bei. Wir erhalten verschiedene Restriktionen aufrecht. Aber wir sind praktisch die einzigen, die nach Madrid reisen und sagen können, dass wir für den ganzen europäischen Kontinent und für Besucher aus allen spanischen Regionen geöffnet sind", fuhr der sozialistische Politiker fort.

Die Region weiht auf der Fitur einen komplett neuen Stand ein, der notwendig geworden war, um die Corona-Auflagen auch auf der Messe einhalten zu können. Knapp eine halbe Million Euro ließ sich Palma de Mallorca den neuen Stand kosten. In Madrid bewerben Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera gezielt auch den nationalen Tourismus, mit dem auf eine "möglichst erfolgreiche Saison" hoffe, so Negueruela. Nach der Einweihung am Dienstag (16.5.) läuft das Fiturprogramm von Mittwoch (19.5.) bis Sonnrtag (23.5.). /tg