Frühe Niederlage für die Bemühungen um die Aufwertung der Playa de Palma. Die Vorsitzenden der Initiative "Palma Beach" haben am Dienstag (14.6.) erklärt, dass der Sauftourismus den Strandabschnitt um den sogenannten Ballermann zurückerobert hat. "Wir brauchen die Unterstützung der Behörden, denn weder die Geschäftsleute noch die Anwohner können diese Entwicklung aufhalten", beklagte Juan Miguel Ferrer, Geschäftsführer der Initiative.

Obwohl Ferrer einräumte, dass die Polizei zusätzliche Anstrengungen unternimmt, "ist die Situation auf den Straßen jetzt schlimmer als in den Jahren 2017, 2018 und 2019. Wir betrachten die Saison bereits als verloren, was die Kontrolle der Exzesse angeht", sagte der Geschäftsführer von Palma Beach auf einer Pressekonferenz.

April und Anfang Mai durchaus positiv

Der April und Anfang Mai seien durchaus positiv verlaufen, so Ferrer. Die Wende sei rund um den 10. Mai gekommen. "Seither leiden wir unter der Ankunft großer Gruppen von Touristen, die nur darauf aus sind, sich auf den Straßen, an der Strandpromenade oder am Strand zu betrinken." Das größte Vergnügungslokal an der Playa, der Megapark, hatte am 8. Mai mit viel Tamtam sein sogenanntes Opening gefeiert.

Die Urlauber buchten in der Regel zehn Tage im Voraus und blieben im Durchschnitt drei oder vier Nächte. Pro Tag würden sie nur 30 bis 40 Euro ausgeben, davon das meiste für Alkohol, so Ferrer. "Sie kommen gegen 10 Uhr morgens in den Hotels an, und um 14 Uhr können sie nicht mehr gehen." Teilweise würden volltrunkene Urlauber von ihren Freunden auf der Straße liegen gelassen.

Das Problem liegt auf der Straße

Die 2020 erlassenen strengeren Regeln, die unter anderem bei All-inclusive-Hotels den Alkoholausschank regulieren, würden nicht funktionieren. "In den Hotels wird kontrolliert, das Problem ist aber die fehlende Kontrolle auf der Straße. Die Touristen feiern noch um vier Uhr morgens, manchmal mit Megaphonen, die unerklärlicherweise weiterhin frei verkauft werden." Der Manager von "Palma Beach", Pedro Marín, warnte zudem, dass die Auslastung der Hotels an der Playa de Palma im Juli und August bei nur etwa 50 Prozent liegen könnte.

Die Initiative "Palma Beach" wurde 2016 von Unternehmern an dem Urlaubsort mit dem Ziel gegründet, die Gegend aufzuwerten. Anfang April sagte Geschäftsführer Ferrer, die Aussichten auf die Saison seien sehr positiv. Er sprach sogar dabei von einem neuen Typ Urlauber. "Das sind Leute, die zum ersten Mal auf Mallorca sind und sich früher nicht getraut hatten, weil die Playa de Palma so ein schlechtes Image hatte. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und in die Zone investiert. Wir müssen uns nicht mehr vor anderen Urlaubsorten wie Barcelona, Miami oder Tel Aviv verstecken."/pss