Lebensmittelsicherheit stellt Mängel bei 70 Prozent der inspizierten Restaurants auf den Balearen fest

Bei 12 Prozent handelt es sich um schwerwiegende Verstöße. Nach den Kontrollen durch die Behörde müssen 38 Lokale auf Mallorca schließen

Restaurantbetriebe in den Urlauberhochburgen.

Restaurantbetriebe in den Urlauberhochburgen. / Manu Mielniezuk

Fernando Guijarro

Das aktuelle Bild von der Qualität der Gastronomie auf Mallorca und den Nachbarinseln lässt zu wünschen übrig. Bei umfangreichen Kontrollen im vergangenen Jahr hat das Amt für Lebensmittelsicherheit in rund 12 Prozent der Restaurants, darunter Kantinen in Schulen und Krankenhäusern, schwerwiegende Mängel festgestellt. In 59 Prozent der Fälle kamen mehrere leichtere Verstöße zusammen, die sich aber laut der Leiterin der Behörde, Margalida Buades, zu einem größeren Problem entwickeln können.

Insgesamt wurden 2.237 Einrichtungen auf den Balearen überprüft, davon 1.864 auf Mallorca. Das entspricht etwa 15 Prozent des Sektors. In knapp zwei Prozent der mallorquinischen Betriebe war die Situation sehr schlecht und stellte eine eindeutige Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar, da es sich um "einen Abriss all dessen handelte, was nicht getan werden sollte", so Buades.

Hygienemängel und ihre Ursachen

Bei den Mängeln sind 41,6 Prozent betrieblicher Natur, das heißt, sie sind auf Fehler des Personals zurückzuführen. Die häufigsten davon äußern sich in mangelnder Hygiene oder einer Unterbrechung der Kühlkette bei der Konservierung von Lebensmitteln.

In 39,6 Prozent sind die festgestellten Mängel struktureller Natur, es handelt sich also um Fehler in den Anlagen, wie etwa bei den Kühlräumen, der Verfügbarkeit von Warmwasser oder dem Rauchabzug. Hinzu kommt in 31 Prozent der Fälle unzureichende Kundeninformation, und in 1,7 Prozent der Fälle Probleme mit den angebotenen Produkten.

Zu den Ursachen für diese Mängel zählen unzureichendes Wissen über einzuhaltende Maßnahmen und Überlastung in den Küchen. Dieses Problem hatte sich speziell im vergangenen Jahr durch die zahlreichen Urlauber und den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften verschärft.

Mallorca schneidet noch am besten ab

Immerhin funktionierten etwas mehr als 23 Prozent der Lokale gut, etwas mehr als 6 Prozent sogar "optimal". Die Situation auf Mallorca weist auf den Balearen insgesamt die am wenigsten ungünstige Bilanz ab, während Ibiza am schlechtesten abschneidet. Als Konsequenz der Kontrollen müssen 55 Einrichtungen auf den Balearen ihren Betrieb einstellen, davon 38 auf Mallorca, sieben auf Menorca und acht auf Ibiza.

Darüber hinaus wurden 314 Sanktionsverfahren eingeleitet, von denen 250 auf Mallorca entfielen. Die Höchststrafe lag bei 12.000 Euro, die Mindeststrafe bei 180 Euro, der Durchschnitt bei 2.000 Euro. /bro

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