Nach der Hausdurchsuchung bei Matthias Kühn auf Mallorca: Das sagt der deutsche Immobilienunternehmer zu den Vorwürfen der Steuerhinterziehung

Die Unternehmensgruppe beruft sich unter anderem darauf, dass die Steuerschulden seit Jahren bekannt sind

Matthias Kühn beim Verlassen eines Gerichtsgebäudes.

Matthias Kühn beim Verlassen eines Gerichtsgebäudes. / Archiv

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Nach der Hausdurchsuchung beim deutschen Immobilienunternehmer Matthias Kühn auf Mallorca hat sich nun die Unternehmensgruppe des Hamburgers in einem Kommuniqué zu Wort gemeldet. Darin streitet die Kühn-Gruppe die Vorwürfe ab und bringt die Razzia mit dem Anfang März erfolgten Urteil des Obersten Gerichtshofs in Madrid in Zusammenhang, das die Balearen-Regierung zu einer Entschädigungszahlung von rund 96 Millionen Euro für die Kühn-Gruppe verurteilt hatte.

Die Erklärungen der Kühn-Gruppe zu den Vorwürfen lauten wie folgt:

  • Der "angebliche Steuerbetrug durch Scheinfirmen" ist nichts anderes als die bestehenden Schulden der Unternehmen der Kühn-Gruppe, die sich seit 2016 und 2019 im Insolvenzverfahren befinden und bei denen Herr Kühn nicht mehr Geschäftsführer ist. Bei all diesen Konkursen wurden die Vorgänge von der Konkursverwaltung analysiert und in den verschiedenen Verfahren als "nicht schuldhaft“ erklärt, ohne dass die Steuerverwaltung, die bei allen Verfahren anwesend war, Einspruch erhoben hätte.
  • Sowohl die Schulden als auch die Unternehmen sind der Steuerverwaltung sehr gut bekannt, da die Schulden der Unternehmen seit vielen Jahren in den Listen der Steuerschuldner auftauchen und somit genau bekannt sind.
  • Herr Kühn hat auf privater Ebene keine vollstreckbaren Schulden bei den Steuerbehörden.
  • Ein großer Teil der Schulden sind durch Sicherheiten gedeckt und für den Rest gab es 2018 ein Garantieangebot auf die mögliche Entschädigung des Muleta-Verfahrens, das jedoch von der Steuerbehörde nie beantwortet wurde.
  • Alle Maßnahmen erfolgen einige Tage nach der Veröffentlichung des Urteils, in dem eine Entschädigung von 96 Millionen Euro zugesprochen wurde.
  • Die Kühn-Gruppe und Herr Kühn haben natürlich immer mit der Justiz kooperiert und werden immer mit ihr kooperieren und sind von ihrer Unschuld überzeugt und davon, dass die Wahrheit am Ende immer siegen wird.

Beamten der Steuerbehörde hatten am vergangenen Dienstag (12.3.) das Haus des Immobilienunternehmers durchsucht. Der Vorwurf der Steuerbehörden: Der Hamburger soll über Scheinfirmen mehr als elf Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben.

Matthias Kühn war bei der Durchsuchung anwesend

Matthias Kühn, der bei der Durchsuchung anwesend war, weigerte sich, den Ermittlern die Passwörter zu seinen Computern auszuhändigen. Die Ermittler interessieren sich für die Geldbewegungen und Immobiliengeschäfte des Deutschen und versuchen, das Netz der von Kühn gegründeten Unternehmen zu entwirren.

Die Steuerbehörde wirft Kühn vor, ein komplexes Geflecht von Briefkastenfirmen gegründet zu haben, um die Gewinne aus Immobiliengeschäften zu verschleiern. Diese Scheinfirmen soll er dann nach und nach in die Insolvenz geführt haben, um sich auf diese Weise seinen Steuerpflichten zu entziehen.

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