Meinung | Kommentar
Schadensersatz für Matthias Kühn: Die teure Unbeständigkeit der Bauvorschriften auf Mallorca
Ein Kommentar von Llorenç Riera zum Urteil des Obersten Gerichtshofs in Spanien, nach dem dem deutschen Immobilienunternehmer Matthias Kühn 96 Millionen Euro zustehen
Im Jahr 2008 ruinierte der balearische Ministerpräsident Francesc Antich das Bebauungsprojekt von Birdie Son Vida in Muleta, und nun muss seine Erbin an der Spitze der autonomen Verwaltung den damals florierenden und heute im Niedergang befindlichen Firmenchef Matthias Kühn mit 96 Millionen Euro bedenken. Denn der Oberste Gerichtshof hat festgestellt, dass eine erneute Umwidmung von Muleta in Bauland unmöglich ist.
Auf den ersten Blick ist dies ein hoher Preis für den Schutz des empfindlichsten und landschaftlich wertvollsten Gebietes Mallorcas, aber wenn man es mit einem Minimum an Gelassenheit betrachtet, wird klar, dass dies das Ergebnis einer schlechten Verwaltung ist, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf die Vorschriften. Einmal mehr führt dies zu einem irreversiblen Schaden für die öffentlichen Kassen, weil die verantwortlichen Politiker nicht gewillt sind, eine grundlegende Konsensbasis zu schaffen, wenn sie in den Institutionen ankommen.
Den Preis zahlt der Bürger
Die hohe finanzielle Entschädigung für die Deklassifizierung der 33 Luxusvillen, die in Muleta entstehen sollten, wird nach einem ganzen Wirrwarr von Gerichtsverfahren, wackligen Vereinbarungen und nicht zielführenden Überlegungen erreicht, die 2008 eingeleitet wurden und heute Zinsen verursacht haben, die gemeinsam mit der veranschlagten Entschädigung die beachtliche Summe von 96 Millionen Euro erreichen und die innerhalb von maximal zwei Monaten an Matthias Kühn zu zahlen ist.
Die Regierung wird schweigen oder allenfalls den Schwarzen Peter an die Vorgängerregierungen weitergeben, ohne die Planungssicherheit der Politik protektionistischer Bauvorschriften gefährden zu wollen. Den Preis dafür zahlt der Bürger, der in einem Meer von ordnungspolitischer Instabilität untergeht.
Abonnieren, um zu lesen
- Muss uns jetzt alleine durchbringen": Fans können nun mit "Goodbye Deutschland"-Mallorca-Auswanderern Mermi-Schmelz in Peguera übers Meer radeln
- Urlauber verwundert: Ganzer Strand auf Mallorca mit Quallen bedeckt
- Ende Gelände: Familie Kusmagk schickt ihre Habseligkeiten per Lkw von Mallorca nach Dänemark
- Regenschirm nicht vergessen: In den kommenden Tagen wird es nass auf Mallorca
- Vermisster deutscher Urlauber an der Playa de Palma gefunden
- Das ist ein harter Schlag": Balearen-Regierung veranlasst 96-Millionen-Euro-Zahlung an Matthias Kühn
- Unternehmer an der Playa de Palma schimpfen auf Verwässerung der Benimmregeln auf Mallorca
- Essen gehen auf Mallorca: Wie sagt man dem Kellner, dass man die Rechnung getrennt bezahlen möchte?