Meinung | Kommentar

Unwissentlich illegale Ferienvermietung auf Mallorca betrieben – hätte man es doch nur vorher gewusst

Wer behauptet, er wusste nicht, dass die Ferienvermietung seiner Mallorca-Finca illegal war, macht sich zum Affen. Eine einzige Frage hätte gereicht, meint Patrick Schirmer Sastre

Aufklärung ist eine feine Sache. Je mehr Menschen über korrekte Informationen verfügen, nach denen sie ihr Handeln richten können, desto besser. Gerade, wenn es um Gesetze geht. Insofern ist eine Initiative, um Hausbesitzer über legale Wege zur Ferienvermietung zu unterrichten, durchaus löblich. In keinster Weise zu rechtfertigen hingegen sind Ausreden, dass man sich als illegal vermietender Hausbesitzer nicht bewusst war, gegen das Gesetz zu verstoßen.

Ministeriumstüren eingerannt für eine Lizenz

Manch einer wird sich daran erinnern: Allein im Juli 2017, kurz bevor die damalige Linksregierung das erste Moratorium für die Ferienvermietung verabschiedete, rannten Hunderte Menschen die Türen des Tourismusministeriums in Palma ein, um sich noch schnell eine Lizenz zu besorgen. Das waren keine Hologramme, sondern real existierende Hausbesitzer, darunter auch Deutsche. Ihnen allen war schon damals bewusst, dass die Regulierungen sich ändern würden, dass Lizenzen strenger überwacht würde.

Und seither wird jede Änderung, jede Ankündigung, was die Ferienvermietung betrifft, gesellschaftlich und medial diskutiert und erörtert. Auch und gerade auf Deutsch. Zeitungsberichte, Seminare, Fachbeiträge von Steuerberatern und gestorías – die Informationsfülle kann einen erschlagen, wenn man sich in die Materie einarbeitet.

Eine einzige Frage reicht

Aber auch dies ist eigentlich nur nebensächlich. Denn für die Ermittlung, ob man wirklich seine Immobilie auf Mallorca in die Ferienvermietung geben kann, muss man sich selbst eine einfache Frage stellen: Bin ich, Hauseigentümer Felix Fincafreund, im Besitz von Dokumenten, die mir den rechtmäßigen Betrieb im Bereich der Ferienvermietung bescheinigen?

Nein, wer im Jahr unseres Herren 2023 auf Mallorca illegal Ferienvermietung betreibt, handelt sehr, sehr, sehr wahrscheinlich mit Vorsatz. Und die Behörden täten gut daran, dies streng und konsequent zu verfolgen. Manche lernen nicht anders.

La formación es una buena cosa. Cuanta más gente tenga información correcta que guíe sus acciones, mejor, sobre todo cuando se trata de la ley. En este sentido, es loable una iniciativa para informar a los propietarios de viviendas sobre las formas legales de practicar alquiler vacacional. En ningún caso son justificables, sin embargo, las excusas de que uno no era consciente de infringir la ley si alquila una casa ilegalmente. Ya en julio de 2017, poco antes de que el entonces Govern de izquierdas decidiera la primera moratoria del alquiler vacacional, cientos de personas se apresuraron a acudir a la conselleria de Turisme en Palma para conseguir una licencia. No se trataba de hologramas, sino de propietarios reales, entre ellos muchos alemanes. Desde entonces, cada anuncio relativo al alquiler vacacional ha sido debatido ampliamente en los medios de comunicación. También y sobre todo en alemán. Reportajes en periódicos, seminarios, artículos de asesores fiscales y gestorías: la abundancia de información puede resultar abrumadora. Por último, pero no por ello menos importante, hubiera bastado con una sencilla reflexión: ¿Estoy yo, el propietario Félix Fincafreund, en posesión de documentos que acrediten mi legítima explotación en el ámbito del alquiler vacacional? No, cualquiera que esté operando un negocio ilegal de alquiler vacacional en Mallorca en el año 2023 muy probablemente está actuando con premeditación. Y las autoridades harían bien en perseguirlo con rigor y coherencia. Hay quien no aprende de otra manera.

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