Erneut bedroht ein Streikaufruf in der Hauptsaison den Ablauf am Flughafen Mallorca

Die Mitarbeiter des Dienstes für Menschen mit eingeschränkter Mobilität fordern mehr Gehalt

In verschiedenen Situationen helfen die Mitarbeiter des PMR-Dienstes Menschen mit eingeschränkter Mobilität am Flughafen.

In verschiedenen Situationen helfen die Mitarbeiter des PMR-Dienstes Menschen mit eingeschränkter Mobilität am Flughafen. / Nele Bendgens

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Streikdrohung einmal mehr am Flughafen von Mallorca: Der Betriebsrat des kostenlosen Dienstes für Menschen mit eingeschränkter Mobilität am Airport Son Sant Joan droht ab dem 28. August mit einem zeitlich unbefristeten Ausstand. So sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dienstes, der auf Spanisch servicio de personas con movilidad reducida (PMR) heißt, täglich zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 17 und 20 Uhr die Arbeit niederlegen.

Grund für die Streikdrohung ist laut dem Betriebsrat die "beständige Weigerung" des zuständigen Unternehmens, über Gehaltserhöhungen zu sprechen, die die Angestellten für "gerecht und nötig" halten.

Angestellte büßten mit Corona Gehalt ein

Die Gewerkschaften halten eine Gehaltserhöhung für unabdingbar, vor allem wenn man den Umstand betrachte, dass das Unternehmen kurz nach Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 eine 14-monatige Unterbrechung des Tarifvertrages durchsetzte, wodurch jeder Angestellte laut dem Betriebsrat rund 1.200 Euro an Gehalt einbüßte.

Bei einer Neuverhandlung der Tarifverträge im Jahr 2022 sei dann in allen Handling-Bereichen das Gehalt spürbar erhöht worden - nur nicht für den Dienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Hier müssten die Mitarbeiter mit Einbußen von rund 3.000 Euro innerhalb von drei Jahren im Vergleich zu Kollegen in anderen Handling-Bereichen klarkommen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit solchen Fahrzeugen werden Menschen mit eingeschränkter Mobilität am Flughafen herumgefahren.

Mit solchen Fahrzeugen werden Menschen mit eingeschränkter Mobilität am Flughafen herumgefahren. / Aena

Hoffen auf "Verständnis und Empathie"

Die Forderungen nach mehr Gehalt seien also "fundiert", Kollegen aus anderen Bereichen und an anderen Flughäfen hätten schließlich deutlich bessere Bedingungen. Und das alles in einem Umfeld stetig steigender Preise. Auch die hohen Wohnkosten auf Mallorca müssten berücksichtigt werden.

Im Übrigen hoffe man auf "Verständnis und Empathie" auf Seiten der Fluggäste, heißt es noch. Den Passagieren, die den Service in Anspruch nehmen wollen, empfiehlt der Betriebsrat, früher als üblich zum Flughafen zu kommen. In welcher Form es gesetzlich vorgeschriebene Minimaldienste geben soll, war zunächst nicht bekannt.

Zuletzt hatte Abfertigungsgesellschaft mit Streik gedroht

Immer wieder müssen Passagiere am Flughafen von Palma bangen, ob es in verschiedenen Bereichen Streiks gibt. Zuletzt hatte die Abfertigungsgesellschaft Wings Handling Palma mit einem Ausstand gedroht.

Die 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen Assistenz- und Betriebsdienstleistungen für die deutsche Airline Eurowings, die vor allem im Sommer täglich Dutzende Male von Deutschland nach Mallorca fliegt. Der Streik konnte nach Verhandlungen dann noch abgesagt werden.