Eine vorzeitige Einstellung des Prozesses gegen Megapark-Besitzer Bartolomé Cursach ist vom Tisch: Die drei mit dem Fall befassten Richterinnen im Landgericht Palma de Mallorca haben am Freitag (8.7.) entschieden, den von der Verteidigung gestellten Anträgen auf eine Einstellung des Verfahrens noch vor der mündlichen Verhandlung nicht stattzugeben.

Der Unternehmer sowie weitere 16 Angeklagte, darunter auch Ortspolizisten, werden beschuldigt, im Nachtleben an der Playa de Palma sowie in Magaluf ein dichtes Korruptionsnetzwerk gesponnen zu haben. Noch vor Prozessauftakt hatte die Staatsanwaltschaft jedoch überraschend die über Jahre hinweg vorbereitete Anklage drastisch zusammengestrichen. Hintergrund sind Unregelmäßigkeiten bei den Ermittlungen seitens des Untersuchungsrichters Miguel Ángel Subirán und des Staatsanwalts Manuel Penalva. Beide sind mittlerweile selbst angeklagt.

Richterinnen legen 200-seitige Begründung ihrer Entscheidung vor

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Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es jedoch nicht genügend "konkrete Anhaltspunkte" für parteiische Entscheidungen und Vorgänge, die eine Einstellung oder gar Freisprüche in dem Verfahren rechtfertigen würden, so die Quintessenz der 200-seitigen Begründung der Entscheidung des Landgerichts. Zunächst müsse über die Anschuldigungen und Beweise verhandelt werden.

Die drei Richterinnen hatten sich für diese Entscheidung zwei Wochen Zeit genommen. Der Anfang Juni eröffnete Prozess wird ab kommender Woche weitergeführt. Jetzt steht zunächst die mit Spannung erwartete Vernehmung des Hauptangeklagten Bartolomé Cursach an. /ck