Am ersten Tag des Prozesses gegen den Megapark-Besitzer Bartolomé Cursach sind sechs Angeklagte endgültig freigesprochen worden, da keine Anklage mehr gegen sie erhoben wird. Es handelt sich um folgende Personen:

  • Jaime Lladó, Direktor der ehemaligen Diskothek "Tito's",
  • Arturo Segade, Chef der VIP-Zone im selben Club
  • Antoni Bergas, Ex-Polizist und enger Vertrauter Cursachs
  • Pilar Carbonell, Ex-Generaldirektorin für Tourismus der Balearenregierung
  • Bernardí Seguí, Beamter im Tourismusministerium
  • Julián Garau, Beamter des Stadtrats von Palma de Mallorca

Nebenkläger zogen Klagen zurück

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Vorfeld des Prozesses alle Anklagen gegen die sechs Personen zurückgezogen, da sie davon ausging, dass ihre Anschuldigungen nicht aufrechterhalten werden konnten. Am ersten Prozesstag haben nun die Nebenkläger, die ihre Anklagen zunächst aufrechterhalten hatten, beschlossen, diese zurückzuziehen. Das Gericht sprach die Angeklagten daraufhin frei. Carbonell und Lladó zeigten sich zufrieden mit dem für sie äußerst günstigen Ausgang des Verfahrens.

Das Gericht hat zudem einen Antrag der Nebenkläger abgelehnt, die von der Staatsanwaltschaft gestrichenen Anklagepunkte aufrecht zu erhalten. Nicht nur wurden dadurch die genannten Personen freigesprochen. Für viele der Angeklagten, darunter Cursach, wurden die Strafforderungen deutlich gesenkt.

Streichung von Anklagepunkten nicht verboten

Laut dem Gericht dürfe die Staatsanwaltschaft keine neuen Anklagepunkte hinzufügen, es sei aber nicht verboten, welche zu streichen. "Das Gericht kann sich nicht in das Prinzip der Anklage einmischen", sagte die vorsitzende Richterin Samanta Romero.

Cursach selbst schien den ersten Tag übrigens sehr gelassen zu nehmen. Er kam im kurzärmligen weißen Hemd und saß, ein Bein über das andere geschlagen, entspannt in der ersten Reihe.

Für den Gerichtsprozess sind insgesamt 148 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil ist für den 30. April des kommenden Jahres vorgesehen. Ob der Prozess diesen üppigen zeitlichen Rahmen brauchen wird, ist nach der drastischen Kehrtwende der Staatsanwaltschaft in der vergangenen Woche allerdings nicht mehr sicher.