Mutmaßlicher Drogenboss aus Schweden auf Mallorca festgenommen
In einer aufwendigen internationalen Polizeiaktion sperrten die Beamten sogar eine Straße in Palma de Mallorca ab, um den Mann dingfest zu machen
Lorenzo Marina
Die Nationalpolizei hat auf Mallorca den mutmaßlichen Anführer einer großen schwedischen Drogen-Bande festgenommen, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft macht den Mann für die Einführung und Verteilung von Drogen in der skandinavischen Hauptstadt verantwortlich. Neben Drogenhandel wird ihm Dokumentenfälschung vorgeworfen.
Wie aus einer Pressemitteilung der Polizei hervorgeht, war dem Ganzen eine internationale Zusammenarbeit vorausgegangen: Die schwedische Nationalpolizei (Polisen) ermittelte seit einiger Zeit gegen den mutmaßlichen Drogenboss. Allerdings war sein Aufenthaltsort lange nicht bekannt. Als die Anzeichen sich verdichteten, dass er sich auf Mallorca niedergelassen haben könnte, bat die Polisen die Nationalpolizei auf den Balearen um Hilfe.
Mutmaßlicher Drogenboss: Luxus-Wohnung in Palma de Mallorca
Die Ermittler der Abteilung für internationale Kriminalität machten daraufhin den Mann in Palma ausfindig: Der Schwede lebte in einer luxuriösen Wohnung im Zentrum der Stadt. Ermittler der schwedischen Polizei reisten daher nach Mallorca, um die spanischen Einsatzkräfte in der folgenden Aktion zu unterstützen. Die Verhaftung musste gut koordiniert werden. Denn nach schwedischem Recht kann ein Anwalt seinen Mandanten informieren, sobald ein Haftbefehl vorliegt. Also warteten die Schweden mit ihrem internationalen Haftbefehl, bis kurz vor der Verhaftung, damit der Verdächtige keine Zeit hatte zu fliehen. Die Aktion gipfelte in der Festnahme des Verdächtigen, während er in seinem hochwertigen Sportwagen unterwegs war. Zu diesem Zweck sperrten die Polizeibeamten eine Straße in Santa Catalina ab.
Bei der Verhaftung des Verdächtigen fanden die spanischen Beamten drei gefälschte Ausweispapiere in seinem Fahrzeug. Davon stammten zwei aus der Tschechischen Republik und einer aus Polen. Der Name auf den Ausweisen war unterschiedlich, nur das Foto stimmte überein. Daher ist der Mann neben Drogenhandel jetzt auch wegen Urkundenfälschung angezeigt. Die Polizei ermittelt nun, ob er mit einer seiner falschen Identitäten weitere Straftaten begangen hat.
Nachdem die spanische Polizei den mutmaßlichen Drogenhändler verhaftet hatte, durften die schwedischen Kollegen die Wohnung durchsuchen. Dabei fanden sie Computer und Handys, die nun auf mögliche Beweise für die illegalen Tätigkeiten des Mannes untersucht werden. Außerdem beschlagnahmte die Polizei zahlreiche Luxusgüter, darunter den schillernder High-End-Porsche im Wert von 140.000 Euro, in dem der vermeintliche Drogenboss verhaftet wurde. Das Vermögen des Mannes wurde eingefroren. Denn die Polizei geht davon aus, dass er sich seinen luxuriösen Lebensstil mit dem Drogenhandel verdient hat. Bis zu seiner Auslieferung nach Schweden bleibt der Verdächtige im Gefängnis von Palma in Untersuchungshaft. /mwp
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