Luxus-Elektroauto fackelt auf Mallorca ab: Warum die Feuerwehr praktisch machtlos war

Die Einsatzkräfte wollen nun sich nun für weitere Einsätze schulen lassen

Die Feuerwehr auf Mallorca hat keine Erfahrung mit brennenden E-Autos.

Die Feuerwehr auf Mallorca hat keine Erfahrung mit brennenden E-Autos. / DM

Der Brand eines Elektroautos auf Mallorca am Mittwoch (9.8.) hat eine Schwachstelle der Feuerwehr offengelegt. Die Einsatzkräfte waren praktisch chancenlos, als der Jaguar an der Playa de Palma abfackelte.

Das Auto war an der Avenida Miramar an eine Ladestation angeschlossen. Warum das Feuer ausbrach, ist unklar. Die Feuerwehr auf der Insel ist es zwar gewohnt, Brände in Pkws und Bussen zu löschen, dabei handelt es sich aber immer um Benziner. Bei diesen gilt die Regel: Die Zwölf-Volt-Batterie muss abgekapselt werden, ehe der Brand gelöscht wird.

Löscharbeiten mit Hochspannung

Das ist bei den E-Autos nicht so einfach möglich. Denn dort hat die Batterie bis zu 700 Volt, was einer Hochspannung entspricht. "In dem Fall brauchen wir dielektrische Handschuhe (die den Strom nicht leiten, Anm. d. Red.) und isolierende Schutzanzüge", sagte Pedro Ladaria, Mallorcas Feuerwehrchef. "Wir löschen das Feuer und müssen danach immer wieder mit einer Wärmebildkamera prüfen, ob der Brand erneut auszubrechen droht."

Das eigentliche Brandprotokoll in Sachen Elektroautos hat die deutsche Feuerwehr entwickelt. Das sieht vor, das E-Auto komplett in einen Wassertank einzutauchen und 24 Stunden darin zu lassen, damit kein erneuter Brandausbruch droht. Man kann sich vorstellen, dass das in der Praxis eher schwierig ist. "Wir bräuchten zwischen 20.000 und 40.000 Litern Wasser", rechnete Palmas Feuerwehrchef Éder García aus.

"Sicherheitssystem hat versagt"

Für das ständige Auflodern der Flammen sind die Lithium-Batterien zuständig, die eigentlich ein Sicherheitssystem gegen Brände aufweisen. "Das verhindert, dass sich der Brand ausweitet oder eine Kettenreaktion entsteht. Im Fall des Jaguars hat es aber versagt", sagte García.

Mallorcas Feuerwehrleute wollen nun erstmal die Schulbank drücken und im September einen Kurs absolvieren, wie man im Fall von brennenden Elektroautos richtig agiert.

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