Am Unglücksort an der Playa de Palma: Tränenreiche Trauerfeier vor dem Medusa Beach Club
Am Samstagabend (25.5.) gedachten Hunderte Menschen der Opfer des Hauseinsturzes. Auch deutsche Promis waren unter den Trauernden
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Die Playa de Palma nimmt Abschied von den Opfern des Einsturzes im Medusa Beach Club / Alba Vázquez de la Torre
An der Playa de Palma auf Mallorca haben am Samstagabend (25.5.) Hunderte Menschen bei einer Trauerfeier der Opfer gedacht, die bei dem tragischen Einsturz des Restaurants Medusa Beach Club am Donnerstag (23.5.) ums Leben gekommen sind. Darunter waren Angehörige und Freunde der Opfer, aber auch Anwohner, Politiker und Rettungskräfte. Die Nationalpolizei beziffert die Zahl der Trauernden auf 700 Menschen.
Um 19 Uhr - zur gleichen Zeit, als in Palmas Zentrum eine riesige Massenkundgebung gegen den Massentourismus und die Wohnungsnot auf Mallorca startete - begann die Trauerfeier vor dem Medusa Beach Club auf Höhe des Balneario 1. Neben Gebeten für die Verstorbenen ergriff auch der Sprecher der Senegalesen auf Mallorca das Wort. "Wir danken allen, die hier sind, dass sie den Schmerz mit uns teilen."
Gedenken an den Lebensretter
Eines der Todesopfer, das unter den Trümmern ums Leben kam, war der Türsteher Abdoulaye D. aus dem Senegal. Noch einmal wurde im Rahmen der Trauerfeier daran erinnert, wie er im Jahr 2017 einen Ertrinkenden aus dem Meer rettete. "Hätten wir dieses Mal doch nur ihn retten können", so der Redner.
Um Abdoulaye D. trauern auch die aus dem Vox-Format "Goodbye Deutschland" bekannten TV-Auswanderer Caro und Andreas Robens. Sie hatten schon im Vorfeld im Gespräch mit der MZ erklärt, wie sehr der Tod von Abdoulaye ihnen nah geht, und nahmen ebenfalls an der Trauerfeier teil. Der Senegalese war Stammgast und Freund des Paars, das das Fitnessstudio "Iron Gym" an der Playa betreibt.
Auch das zweite Opfer, die Spanierin Maryama S., die auf dem Festland geboren wurde und in Pollença aufwuchs, hat ihre Wurzeln im Senegal. Sie war zum Zeitpunkt des Unglücks als Kellnerin im Medusa Beach Club aktiv. "Maryama wollte Geld verdienen, um ihren Vater zum glücklichsten Mann der Welt zu machen", so der Redner.
Zahlreiche Zuhörer brachen während der Reden in Tränen aus. Dann wurde eine Schweigeminute zum Gedenken der Opfer abgehalten. Auch die umliegenden Bars und Restaurants schalteten die Musik aus. "Wo sonst grölende Menschen unterwegs sind, herrschte aus Respekt vor den Opfern Stille", schreibt die "Bild".
"Tag des Schmerzes"
Palmas Bürgermeister Jaime Martínez nahm ebenso an der Trauerfeier teil wie der Feuerwehrchef von Palma, Eder García, und der Intendant der Ortspolizei, Guillem Mascaró. "Es ist ein Tag des Schmerzes, und wir wollen den Opfer eine letzte Ehre erweisen", so Martínez.
Auch die zwei weiteren Todesopfer - die zwei deutschen Urlauberinnen - wurden in die Gebete miteinbezogen. Ebenso wurde der Verletzten gedacht. Drei von ihnen lagen am Samstag noch im Krankenhaus. Sie sind nicht mehr in Lebensgefahr.
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