Mallorca hat einen Champions-League-Sieger: Palma Futsal triumphiert im Finale

Das Team von Trainer Antonio Vadillo setzt sich im Elfmeterschießen gegen den Favoriten Sporting Portugal durch

Die Spieler von Mallorca Palma Futsal feiern ihren Sieg.

Die Spieler von Mallorca Palma Futsal feiern ihren Sieg. / Manu Mielniezuk

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Da ist das Ding: Futsal-Erstligist Mallorca Palma Futsal hat sich am Sonntagabend (7.5.) in einem dramatischen Finale der Champions League den Titel mit einem 5:3 nach Sechsmeterschießen gegen den favorisierten Club Sporting de Portugal geholt. Vor über 5.200 begeisterten Zuschauern im Velòdrom Illes Balears holte sich die Mannschaft des Trainers Antonio Vadillo den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte - und dann gleich den des besten Teams in Europa.

Im Kader von Palma Futsal hatte kein Spieler Erfahrung mit einem europäischen Endspiel. Ganz anders Sporting Portugal. Das wohl beste Futsal-Team der Welt stand in den zurückliegenden sieben Jahren sechs Mal im Champions-League-Finale. Von diesem vermeintlichen Klassenunterschied war allerdings über die gesamte Spielzeit nie etwas zu spüren.

Torwart Luan Muller mit einer grandiosen Leistung

Palma hatte die Partie vor allem defensiv früh im Griff, die Portugiesen kamen selten gefährlich vor das Tor von Luan Muller. Und wenn, dann war der brasilianische Schlussmann von Palma Futsal auf dem Posten.

Mallorca Palma Futsal in den grünen Trikots spielte äußerst diszipliniert.

Mallorca Palma Futsal in den grünen Trikots spielte äußerst diszipliniert. / Manu Mielniezuk

In der 14. Minute war er es auch, der das Führungstor in einer Energieleistung vorbereitete. Muller tankte sich nahezu durch die gesamte Abwehr von Sporting und schaffte es, den Ball noch irgendwie zu Mario Rivillos weiterzuleiten, der mit einem harten Schuss aus kurzer Distanz das 1:0 erzielte.

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, die Abwehr von Palma stand bombensicher. Erst in der 33. Minute gelang Sporting in einer Druckphase der Ausgleich, als Zicky einen Ball im Strafraum artistisch mit der Hacke im Kasten von Palma unterbrachte.

Die Euphorie nach Spielende war kaum zu bremsen.

Die Euphorie nach Spielende war kaum zu bremsen. / Manu Mielniezuk

Zwei Minuten später jubelten die Portugiesen erneut, doch die Schiedsrichter gaben den Treffer von Sokolov nicht, nachdem im Videobeweis ein leichtes Foul zu sehen war. So ging es nach 40 Minuten beim Stand von 1:1 in die Verlängerung.

Alle fünf Spieler trafen im Sechsmeterschießen

Dort konnte kein Team in Führung gehen, so dass es zum Sechsmeterschießen kam - eigentlich etwas, das die Mallorquiner unter allen Umständen vermeiden wollten, da sie in der Vergangenheit bereits mehrere Finalspiele auf diese Weise verloren. Doch diesmal kam es anders. Alle fünf Spieler von Palma Futsal hämmerten den Ball aus der kurzen Entfernung ins Tor, bei Sporting versagten mit Pany Varela gleich dem ersten Schützen die Nerven.

Trainer Antonio Vadillo mit dem Pokal.

Trainer Antonio Vadillo mit dem Pokal. / Manu Mielniezuk

Trainer Antonio Vadillo, der sich das Sechsmeterschießen vor lauter Nervosität gar nicht anschaute und mit dem Rücken zum Feld stand, gab zu, dass er gebetet habe. "Wir brauchten göttlichen Beistand. Der Sport konnte nicht schon wieder so grausam mit uns sein", sagte der Andalusier nach dem Spiel.

Vadillo und der Sportdirektor José Tirado widmeten den Sieg dem bereits verstorbenen Club-Gründer Miquel Jaume, der den Verein 1998 aus der Taufe gehoben hatte. Durch den Finalsieg hat Mallorca Palma Futsal auch in der kommenden Saison die Teilnahme an der Champions League gesichert. Nun geht es in der Liga noch um den Meistertitel. /jk