Angst vor Elfmetern: Warum Real Mallorca einen Fehlstart hingelegt hat

Real Mallorca hat gegen Aufsteiger Granada verloren. Bereits zum zweiten Mal in drei Spielen verballerte Torjäger Vedat Muriqi einen Elfmeter. Atlético Baleares punktet derweil zum Auftakt

Der Torwart springt zwar in die andere Ecke, der Elfmeter klatscht aber an den Pfosten.  | FOTO: LOF

Der Torwart springt zwar in die andere Ecke, der Elfmeter klatscht aber an den Pfosten. | FOTO: LOF / Ralf Petzold

Ralf Petzold

Ralf Petzold

75 Prozent aller Elfmeter werden verwandelt, hat Georg Froese für seine Doktorarbeit ausgerechnet, für die er den Wissenschaftspreis des DFB bekam. Von dieser Statistik kann sich Vedat Muriqi wenig kaufen. Real Mallorcas Torjäger hat am Samstag (26.8.) in der noch jungen Saison bereits seinen zweiten Strafstoß verschossen. Da auch aus dem Spiel wenig beim Kosovaren geht, hat der mallorquinische Erstligist einen Fehlstart hingelegt. Gegen Aufsteiger Granada gab es eine verdiente 2:3-Pleite. Aus den ersten drei Spielen konnte der Inselclub nur einen Punkt sammeln. Am Sonntag (3.9., 16.15 Uhr) geht es daheim gegen Athletic Bilbao. Gegen die Basken sah Real Mallorca in der Vergangenheit meist schlecht aus.

Eigentlich nicht schlecht geschossen

Dabei ist Muriqi vom Elfmeterpunkt eigentlich ein sicherer Schütze. In den vergangenen beiden Spielzeiten verwandelte er sechs von sieben Versuchen. Auch die beiden Elfmeter nun waren eigentlich nicht schlecht geschossen. Beim Unentschieden gegen Las Palmas traf der 29-Jährige die Latte, gegen Granada donnerte er den Ball an den linken Pfosten. Bei beiden Schüssen wäre der Torwart chancenlos gewesen. „Es ist nicht seine Schuld, sondern meine. Ich bestimme den Schützen“, sagte Trainer Javier Aguirre bei einer Pressekonferenz nach dem Spiel, legte sich aber nicht fest, ob Muriqi auch das nächste Mal antritt.

Immerhin zeigten die Mallorquiner nach den ersten beiden lethargischen Spielen eine Leistungssteigerung. „Wir haben mit Würde verloren und zeitweise sogar gut gespielt“, drückte es Aguirre aus und verwies auf Kleinigkeiten. So hätten die beiden Aufsteiger Las Palmas und Granada eben je einen Elfmeter gegen Real Mallorca verwandelt, während Muriqi scheiterte.

Nun gegen den Angstgegner

Alarmglocken müssen nach dem vergeigten Saisonstart nun nicht gleich läuten, aber es wäre schon gut, wenn die Mallorquiner nicht in einen Abstiegsstrudel geraten. Einmal im Tabellenkeller gefangen kann die Stimmung schnell umschlagen. Mit Athletic Bilbao geht es gegen einen Angstgegner. Von den vergangenen zehn Partien gegen die Basken konnte Real Mallorca nur ein Spiel gewinnen. Bilbao ist neben dem FC Barcelona und Real Madrid die einzige Mannschaft in Spanien, die schon immer in der ersten Liga gespielt hat. Das kommt nicht von ungefähr. Die Basken setzen auf eine stabile Abwehr. Ein Spektakel ist im Stadion von Son Moix nicht zu erwarten. Eintrittskarten gibt es ab 65 Euro unter entradas.rcdmallorca.es.

Ansonsten schreibt in Spanien derzeit besonders Real Madrids Neuzugang Jude Bellingham Schlagzeilen. Der Mittelfeldspieler, der für 103 Millionen Euro von Borussia Dortmund kam, hat mit vier Treffern bisher für alle drei Siege der Königlichen gesorgt. Der Hauptstadtclub ist der einzige Verein, der bislang alle neun Punkte holen konnte.

Atlético Baleares holt 1:1

Die dritte Liga ist erst am vergangenen Wochenende gestartet. Der Heimauftakt von Atlético Baleares war wegen des Unwetters am Sonntag eine entsprechend nasse und windige Angelegenheit. Gegen Algeciras holte das Team des deutschen Eigentümers Ingo Volckmann im Estadi Balear ein 1:1.

Wäre das früher für ein Heimspiel noch zu wenig gewesen, begnügt man sich beim Drittligisten nach großen Budget-Einsparungen in dieser Saison nun mit kleinen Dingen. Immerhin konnte Atlético Baleares kurz vor Schluss noch den Ausgleich erzielen.

Am Samstag (2.9., 21.30 Uhr) steht die erste Auswärtsfahrt an. Der Weg ist kurz, denn es geht nach Ibiza. Der Club organisiert für die Fans die Reise auf die Nachbarinsel.