Immer heißere Sommer auf Mallorca: Ändert sich das Verhalten der Tui-Kunden bei Buchungen?

Nach einem Rekordsommer stellte der Reiseveranstalter sein Winterprogramm in Berlin vor

Rekordsommer auf Mallorca, und auch der Winter wird gut gebucht: Tui kann nicht klagen.

Rekordsommer auf Mallorca, und auch der Winter wird gut gebucht: Tui kann nicht klagen. / Nele Bendgens

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Mallorca ist eine sichere Nummer für den deutschen Reiseveranstalter Tui. Trotz mancherorts deutlich gestiegener Preise und immer heißeren Sommern büßt die Insel nicht an Beliebtheit ein. Das sagte der Vorsitzende der Tui-Geschäftsführung, Stefan Baumert, bei der Vorstellung des Winterprogramms am Mittwoch (6.9.) in Berlin. "Wir haben einen Rekordsommer auf Mallorca gesehen, ebenso wie in einigen anderen Destinationen", erklärte Baumert.

Nach wie vor streite sich Mallorca mit der türkischen Destination Antalya um Platz Eins bei den Sommerbuchungen. "Die beiden Ziele wechseln sich immer wieder ab. Ich bin gespannt, wer am Ende die Nase vorn hat", sagte Baumert. Genaue Zahlen dürfe er noch nicht nennen, bedauerte er. Diese werden erst Mitte September offiziell präsentiert.

Mallorca ist auch im Winter angesagt

Auffällig: Im Sommer buchte mehr als jeder zweite Tui-Kunde die Verpflegungsform All-inclusive, auf Mallorca dürfte diese Quote allerdings etwas darunter liegen. Mallorca ist traditionell kein klassisches All-inclusive-Ziel, hat in diesem Sommer aufgrund der stark gestiegenen Preise insgesamt aber auch mehr Buchungen mit Vollverpflegung verzeichnet.

Stefan Baumert bei einem Mallorca-Besuch.

Stefan Baumert bei einem Mallorca-Besuch. / Aage Dünhaupt

Was den bevorstehenden Winter 2023/24 angeht sei Mallorca ebenfalls sehr stark nachgefragt, sagte Baumert. "Zwar boomt Ägypten, auch die Kanaren sind stark wie immer, aber Mallorca leidet nicht unter der Nachfrage in den anderen Regionen", erklärte der Vorstand.

"Hotels warten nur darauf, zwölf Monate zu öffnen"

Die Insel habe das Zeug für eine Ganzjahresdestination. "Es gibt ja schon Gegenden, in denen die Hotels zwölf Monate im Jahr geöffnet haben, und ich bin sicher, dass auch andere Regionen ebenso das Potenzial haben", sagte Baumert. Es sei ja in früheren Jahrzehnten durchaus so gewesen, dass beispielsweise Cala Millor ein Ganzjahresziel gewesen sei.

"Ich denke, viele Hotels warten nur darauf, zwölf Monate zu öffnen, um die Mitarbeiter ganzjährig zu beschäftigen und die Fixkosten besser zu amortisieren." Für eine sukzessive Saisonverlängerung spreche auch das "stabile Flugangebot" nach Palma. Sollte die Nachfrage steigen, würden sich auch schnell die Airlines zu noch mehr Flügen entschließen, ist sich Baumert sicher. Im Tui-Ranking der Winterziele liegt Mallorca derzeit auf dem neunten Platz.

Was ändert sich durch den Klimawandel?

Auch der Klimawandel spielte eine große Rolle bei der Pressekonferenz. Dass sich die Sommersaison aufgrund der immer weiter steigenden Temperaturen im Mittelmeerraum bereits jetzt kurzfristig in das Frühjahr und in den Herbst verschiebe, glaubt Baumert nicht. "Und wenn, dann eher nach hinten raus in den Herbst." Aber so lange die Schulferien weiterhin im Hochsommer lägen, werde es keine spürbare Verschiebung der Reisezeiten ergeben.

Auch habe man bei Kundenbefragungen im Sommer herausgefunden, dass diese für ihren Strandurlaub gerne auch hohe Temperaturen in Kauf nehmen, weshalb Baumert eher von einem langsamen Prozess der Verschiebung ausgeht. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, verwendet Tui inzwischen immer mehr sogenantes eSAF-Fuel zum Tanken der Flugzeuge. Eine neue Partnerschaft mit dem Unternehmen INERATEC, das den grünen Treibstoff herstellt, wurde gerade unterzeichnet.