Zuerst war es Grünkohl, dann Blumenkohl – und neuerdings ist Rote Bete das Gemüse, das im Rampenlicht steht. Ja, ich gebe es zu, das ist ein ungewohnter Platz für ein Wurzelgemüse. Aber seit ein paar clevere PR-Leute es als Superfood neu erfunden haben, ist seine Popularität nach oben geschnellt und der Absatz in den letzten vier Jahren um 20 Prozent gestiegen. Das ist schon eine ziemliche Leistung für etwas, das sein Dasein einst in Essig eingelegt ganz hinten im Kühlschrank der Großmutter fristete.

Rote Bete ist eng verwandt mit Spinat sowie Mangold und hat einen guten Nährwert. Sie ist nicht nur eine gute Eisen- und Folsäurequelle, man schätzt auch ihre hervorragende entgiftende Wirkung. Wenn Sie Rote Bete kochen, waschen Sie die Knolle, aber schälen Sie sie nicht. Stutzen Sie den Stiel auf 2,5 Zentimeter und belassen Sie die Wurzel an der Knolle. Wenn man sie zu stark beschneidet, entweicht die rote Farbe. Dann zwei bis drei Stunden entweder in Folie gewickelt oder in etwas Wasser in einer Kasserolle mit Deckel im Ofen backen. Oder Sie kochen sie eine Stunde lang in Wasser in einem Topf.

Rote Bete kann man auch roh essen, geschält und gerieben im Salat oder fein gehobelt als Carpaccio mit Walnussöl und Schnittlauch. Auch die Blätter können Sie waschen und in den Salat schneiden oder zum Garnieren verwenden. Frische Rote Bete hält sich mehrere Wochen, wenn man sie kühl und dunkel lagert. Sie können auch fertig gekochte, vakuumverpackte Rote Bete kaufen, die sich hervorragend zum Einlegen oder Braten eignet oder einfach nur klein geschnitten im Salat lecker schmeckt.

Für mich liegt das wirkliche Geheimnis der Roten Bete in ihrer ungewöhnlichen Mischung aus Süße und Erdigkeit und auch in der Tatsache, dass man Rote Bete mit so vielen anderen Zutaten – egal ob herzhaft oder süß – kombinieren kann. Rote Bete schmeckt hervorragend zu Schweinefleisch und Ente, aber ebenso wunderbar eignet sich die Kombination mit Salzigem wie Sardellen, Ziegenkäse oder Kapern. In skandinavischen Ländern wird sie oft zu scharfem Meerrettich und geräuchertem Fisch wie Hering oder Lachs gereicht. Ich liebe es, Rote Bete mit allem Möglichen zu kombinieren, wie etwa Kokosnuss, frischem Dill, Orange oder Brunnenkresse. Sie kommt aber auch wunderbar zur Geltung, wenn man sie zusammen mit reichhaltiger, dunkler Schokolade in Kuchen und Desserts verwendet. Ich habe sogar schon oft Rote-Bete-Eis gemacht, und glauben Sie mir – das schmeckt wirklich köstlich!

Das könnte Sie interessieren:

Backt man Rote Bete in Salzkruste, bringt das den Geschmack noch intensiver hervor – und es ist so leicht, das zu Hause zu machen. Ich bereite auch gern ein einfaches, cremiges Rote-Bete-Risotto mit Ziegenkäse und frischem Thymian zu.

Rote-Bete-Risotto mit Ziegenkäse im frischem Thymian

Zutaten für 4 Personen

600 ml Gemüse- oder Hühnerbrühe

45 g Butter

1 rote Zwiebel, gehackt 2 Knoblauchzehen, zerdrückt

250 g Arborio-Reis

150 ml Rotwein

2 gekochte Rote Bete, geschält und gehackt

2 TL frische Thymianblätter

½ EL Olivenöl

1 EL Mascarpone

2 EL geriebener Parmesan

4 dicke Scheiben Ziegenkäse

Salz und Pfeffer


Zubereitung

Gemüse- oder Hühnerbrühe in einem kleinen Topf zum Köcheln bringen. In einem extra Topf mit dickem Boden die Butter zerlassen. Rote Zwiebeln und Knoblauch hineingeben und bei mittlerer Hitze unter Rühren etwa zwei Minuten anbraten, bis die Zwiebeln weich sind.

Reis dazugeben und unter Rühren eine Minute anbraten. Etwa ein Drittel der köchelnden Brühe aufgießen. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken und Rote Bete sowie den frischen Thymian untermischen.

Unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die Brühe aufgesogen ist. Den Rest der Brühe mit der Schöpfkelle nach und nach hinzufügen und rühren, bis die gesamte Brühe aufgesogen und der Reis durch ist. Mascarpone und Parmesan in das Risotto rühren.

Das cremige Risotto auf vier Schüsseln aufteilen und obenauf jeweils eine Scheibe Ziegenkäse geben.

Mit etwas Olivenöl beträufeln und sofort servieren.