Mallorca Zeitung

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Hochwertiger Fisch, überraschende Nachspeise: So isst es sich im Trend-Lokal Mambo in Palma de Mallorca

Zu Gast im so feinen wie angesagten Restaurant Mambo am Passeig de Mallorca in Palma

Hauchdünne Scheiben vom Rind mit Foie, Trüffelcreme und Grissini. Nele Bendgens

Mambo – die meisten kennen das Wort als Bezeichnung für einen kubanischen Tanz mit dazugehöriger Musik. „Und ein wenig mit dessem lebendigen Rhythmus und dem sinnlichen Gefühl hat unser Restaurant namens Mambo auch zu tun“, erklärt der Besitzer und Chefkoch Gabriel Conti. „Aber eigentlich kommt das Wort aus dem Afrikanischen und bedeutet Kommunikation mit den Göttern.

Götter würden schließlich Wert darauf legen, dass es den Menschen gut geht und sie das Leben genießen. Und dafür sei im Mambo gesorgt, „denn gutes Essen in schönem Ambiente, mit guten Freunden und freundlichem Personal ist Teil der Lebensfreude“, findet Conti.

Trend-Lokal in Santa Catalina

Das mitten in der Stadt zwischen Altstadt und Santa-Catalina-Viertel gelegene Lokal eröffnete im Juli vergangenen Jahres und ist, wie man so schön sagt, „angesagt“. Bei unserem Besuch an einem Werktag mittags ist es voller Gäste, vorrangig Spanier, denen man ein wenig Berufstätigkeit und gehobene Stellung ansieht. Kein Trendlokal für Hipster, sondern ein gepflegtes, elegantes Restaurant für Menschen, die den Genuss schätzen und die auch ein paar Euro mehr für die gebotene Qualität bezahlen können.

Vegetarische Option: Ensaladilla mit Avocado und geraspeltem Ei. Nele Bendgens

Als Tagesempfehlungen gibt es vor allem frische Meeresfrüchte, Austern, Fische und Kaviar. Das meiste davon bezieht Conti direkt von galicischen Fischern. Die Karte bietet vegetarische Gerichte wie eine Ensaladilla umhüllt von Avocadostreifen mit Kapern-Mayonnaise und bestreut mit geraspeltem Ei, aber auch hochwertige Produkte wie das geräucherte Bauchfleisch vom Thunfisch mit Pinienkern-Praline, hauchdünne Scheiben von galicischem Rinderfilet mit Trüffelcreme, Grissini und bestreut mit Rosmarin-Foie-Raspeln oder lange bei kleiner Hitze geschmortes Spanferkelfleisch ohne Knochen, das abschließend in Stücke gepresst und gebacken wird, sodass diese Happen, die auf einem Salatblatt serviert werden, eine knusprige Oberhaut bekommen.

Hochwertige Küche: Bauchfleisch vom Thunfisch mit Pinienkern-Praline. Nele Bendgens

Hinzu kommen Fisch- und Fleisch-Gerichte wie rote Riesengarnelen mit Spiegelei, Jakobsmuschel-Trüffel-Tatar, galicisches Rib-Eye-Steak oder auch mit karamellisierten Zwiebeln gefüllte Füßchen vom iberischen Schwein, alles im Josper-Grill zubereitet.

Als krönenden Abschluss, der nahezu an allen Tischen bestellt wird, empfiehlt sich ein überraschendes Schokodessert, das Conti schon seit 15 Jahren als eines seiner Stammgerichte präsentiert – und das für einen Wow-Effekt sorgt, den wir natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Die Gerichte sind stets einen Tick anders, sie sind ungewöhnlich, voller Raffinesse und sehr kreativ (Vorspeisen zum Teilen 9–30 Euro, Hauptgerichte 22–28 Euro, Desserts 7–8 Euro).

Das Mambo hat ein überraschendes Schoko-Dessert. Nele Bendgens

Der 41-jährige Conti ist ein gebürtiger Brasilianer aus einer italienisch-baskischen Familie aus Florianopolis auf der Insel Santa Catarina, „die Mallorca sehr ähnlich, aber viel kleiner ist“. Seine Familie besitzt Hotels und Restaurants, sodass er quasi in Restaurants aufwuchs. Später hatte er Lust, die europäische Küche kennenzulernen und zog nach Spanien. Dort lernte er in Barcelona schon 2004 seine spätere mallorquinische Ehefrau Elena Gil kennen, die jetzt den Service im Mambo leitet.

Beruflich und privat ein Paar: die Betreiber Gabriel Conti und Elena Gil. Nele Bendgens

Ein Paar wurden sie allerdings erst zehn Jahre später. Er arbeitete im Top-Restaurant Shôko, war Executive-Chefkoch in mehreren Restaurants der Tragaluz-Gruppe und unterrichtete zwischendurch schon mit 25 und über vier Jahre lang Kochschüler an der Universität Autónoma in Barcelona. Conti gewann Auszeichnungen, leitete zeitweise ein 30-köpfiges Team und kreierte Konzepte für viele Restaurants. 2018 zog das Paar dann auf die Insel, wobei Conti damals noch zwischen dem Festland und Mallorca pendelte.

Die Pandemie brachte auch Gabriel Conti und Elena Gil zum Umdenken. „Ich hatte einen tollen Job, verdiente gut, aber etwas fehlte. Ich wollte mein eigener Chef sein, mit Elena zusammen etwas Eigenes, sehr Persönliches schaffen – und habe mich für Mallorca als Standort entschieden.“ Zusammen mit der Interior-Designerin Miriam Barrio schufen sie ein elegant-legeres Lokal, das nahezu von Beginn an gut besucht ist. „Der Erfolg kam schnell, aber wir arbeiten mit Zuversicht und Hingabe, haben ein tolles Team, bieten tolle Produkte, feine Gerichte – und das hat sich zügig rumgesprochen“, sagt Conti selbstbewusst.

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