Immer teurer und teurer: Die Immobilienpreise auf Mallorca und den Nachbarinseln haben laut Zahlen des bekannten Immobilienportals Fotocasa einen neuen Rekord erreicht, sowohl beim Kauf als auch bei der Miete. Das geht aus einer am Dienstag (13.9.) in Palma vorgestellten Studie hervor. Der Quadratmeterpreis betrage derzeit im Schnitt 3.184 Euro, während der durchschnittliche Mietpreis mit 13,93 Euro pro Quadratmeter erreicht hat. Beides seien Rekordwerte.

Die Preise für eine Wohnung oder ein Haus haben demnach das Niveau der letzten Immobilienblase im Jahr 2007 bereits übertroffen. Es handele sich um die einzige Region in Spanien, in der dies der Fall sei. Im Schnitt lägen die Immobilienpreise in Spanien noch 34 Prozent unter den Höchstständen von 2007.

Seit 81 Monaten in Folge steigen die Immobilienpreise auf den Balearen

Seit März 2015, also seit 81 Monaten, seien die Preise auf den Balearen hingegen kontinuierlich gestiegen, davon 28 Mal im zweistelligen Bereich. Der Ausbruch der Pandemie, als der Tourismus zum Erliegen kam und die Verkäufe und Vermietungen von Wohnungen stark zurückgingen, habe diesen Anstieg mit Zuwächsen zwischen 2 Prozent und 6 Prozent in den Jahren 2020 und 2021 sowie in der ersten Hälfte des Jahres 2022 etwas abgeschwächt, doch diese Folgen seien längst überwunden.

Was den An- und Verkauf betrifft, hat die Preissteigerung im August gegenüber Vorjahresmonat laut den Fotocasa-Zahlen 10,9 Prozent erreicht - Rekord. Die Mietpreise lagen im Schnitt sogar 17,8 Prozent höher, die höchste monatliche Preissteigerung seit 2017.

María Matos, die Leiterin der Studie und Sprecherin von Fotocasa, erklärte sich die starke Steigerung im August dadurch, dass immer mehr Menschen angesichts der Zinsentwicklung nun eine Immobilie kaufen. Schließlich werden in den kommenden Jahren weiter steigende Zinsen erwartet, die Verkäufe dürften zurückgehen. Eine Trendwende gebe es bei der Art der Hypothek: Angesichts der steigenden Darlehenspreise entscheiden sich inzwischen fast 70 Prozent der Käufer für eine Hypothek mit festem Zinssatz. Bislang waren vor allem Hypotheken mit variablen Zinssätzen gefragt.

So entwickeln sich die Preise in einzelnen Gemeinden

Die Orte auf Mallorca, in denen die Preise der Bestandsimmobilien am stärksten gestiegen sind, seien Capdepera (29,6 Prozent), Calviá (27,8 Prozent) und Alcúdia (21,3 Prozent). In der Stadt Palma betrage der Preisanstieg 11,4 Prozent. Auf den anderen Inseln sind die Immobilienpreise ebenfalls in die Höhe gegangen, wenngleich etwas weniger deutlich.

Die stärksten Preissteigerungen auf den Balearen beim Kauf. Fotocasa

Das ist die Lage auf dem Mietmarkt

Obwohl der Mietpreis bereits im April 2016 die Marke von 10 Euro pro Quadratmeter erreichte, kam es mit dem Einsetzen der Pandemie in 17 aufeinanderfolgenden Monaten bis September 2021 zunächst zu einem Rückgang. Danach ging es wieder steil bergauf: Seit September 2021 sind die Mietkosten elf Monate lang kontinuierlich gestiegen. Innerhalb von sechs Monaten zog der durchschnittliche Mietpreis von 11,93 Euro auf 13,93 Euro pro Quadratmeter.

Der Durchschnittspreis für Mietwohnungen in den Gemeinden der Balearen liegt in 13 der 14 von Fotocasa analysierten Gemeinden auf den Inseln über dem nationalen Durchschnitt (10,83 Euro/m²).

So sieht die Situation auf dem Mietmarkt auf den Inseln aus. Fotocasa

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Vor allem jüngere Menschen suchen nach Angaben von Matos derzeit Wohnungen auf den Inseln, um sich von ihren Eltern unabhängig zu machen. Da sie Schwierigkeiten haben, mit durchschnittlichen Einkommen eine Mietwohnung zu einem bezahlbaren Preis zu finden, würden sie sich zunehmend für einen Kauf interessieren. Allerdings hätten sie Schwierigkeiten, Geld für die Anzahlung zu sparen - und die Kaufpreise stiegen immer weiter. /jk