Deutscher Besitzer darf halbfertige Villa von "James Bond"-Komponist auf Mallorca renovieren

Der Brite, der die Filmmusik zu "Jenseits von Afrika" oder auch den "James Bond"-Filmen kreierte, hatte das Anwesen nie bewohnt

Das Anwesen nahe Santa Margalida.

Das Anwesen nahe Santa Margalida. / DM

Das Haus wirkt ein wenig wie ein Lost Place: Auf einer kleinen Anhöhe in der Nähe von Santa Margalida im Norden von Mallorca hatte sich der weltberühmte britische Komponist John Barry (1933-2011) in den 1970er-Jahren eine Villa nach Vorbild der kalifornischen Anwesen gebaut: mit einem Haupthaus und einer Art Kreuzgang um einen im Freien liegenden Innenhof.

Allein: Das Haus wurde nie ganz fertiggestellt, der Musiker zog nie dort ein. Im Jahr 2016 kaufte es ein Deutscher und will es nun fertigstellen, um selbst dort zu leben. Das Rathaus von Santa Margalida hat das Gebäude nun in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude des Ortes aufgenommen, was die Tür für die Pläne des Deutschen aufstößt.

John Barry bekam fünf Oscars

Die Fassade des Hauses steht, allerdings ist kein Teil des Anwesens komplett fertiggestellt, das sich John Barry in der Nähe der Finca Sa Capella bauen ließ. Dort trafen sich er und seine Frau, die britische Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin, die im Juni 2023 starb, mit dem internationalen Jetset.

Barry ist bekannt für die Filmmusik der Streifen "Jenseits von Afrika", "Der mit dem Wolf tanzt" oder auch der "James Bond"-Reihe. Der Brite bekam für seine Kompositionen fünf Oscars.

Blick auf das Anwesen von oben.

Blick auf das Anwesen von oben. / DM

Ziel: Für Besucher öffnen

Das Ziel der Gemeindeverwaltung von Santa Margalida ist, das Haus unter Schutz zu stellen, um zumindest einen Teil des Anwesens in Zukunft für geführte Touren zu öffnen. Dabei soll dann die Musik von John Barry ein Teil des Erlebnisses sein, erklärte Bürgermeister Joan Monjo von der Ortspartei Convergència.

Mit dem deutschen Besitzer wolle man sich auf ein Konzept einigen, damit dieser das Haus fertigstellen und teilweise für Besucher öffnen kann. Der Deutsche habe bereits Zustimmung zu dem Plan signalisiert, so Monjo.

Komplizierte rechtliche Lage

Der Deutsche hatte das Haus im Jahr 2016 für einen Preis "nicht über 600.000 Euro" erworben, wie damals aus unterschiedlichen Quellen verlautete, wenngleich der Kaufpreis nie offiziell bestätigt wurde. Das Anwesen war zuvor jahrzehntelang verfallen und von Hausbesetzern heimgesucht worden.

Das Haus befindet sich in einem rechtlich komplizierten Zustand. Das Grundstück ist heute kein Bauland mehr, weshalb der Deutsche das Anwesen keinesfalls erweitern darf. Die Aufnahme in den Katalog geschützter Immobilien gibt dem neuen Besitzer nun aber die Möglichkeit, zumindest das bestehende Haus fertigzustellen.