Jetzt ist es amtlich: Nirgends in Spanien sind Immobilien so teuer wie auf Mallorca

Die Statistik der Katasterämter bestätigt das, was ohnehin alle schon wussten

Am Meer zu leben hat seinen Preis, vor allem auf den Balearen.

Am Meer zu leben hat seinen Preis, vor allem auf den Balearen. / Nele Bendgens

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Wohnen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln bleibt ein teures Vergnügen: Im Jahr 2023 waren die Balearen spanienweit die Region mit den höchsten Preisen für einen Immobilienerwerb. Das geht aus der Statistik der Katasterämter des Landes hervor, die am Mittwoch (3.4.) veröffentlicht wurde.

Demnach muss man auf den Inseln mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.267 Euro rechnen. Das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine durchschnittliche Immobilie kostet laut den Zahlen auf den Balearen 342.849 Euro. Wobei ein Durchschnittspreis auf Mallorca und den anderen Inseln wenig aussagekräftig ist. Schließlich gibt es zahlreiche Siedlungen mit Luxusvillen, in denen der Kaufpreis für eine Immobilie ein Vielfaches dieses Wertes erreicht.

Verkäufe um 20 Prozent zurückgegangen

Laut den Katasterämtern übertreffen lediglich die Balearen und die Region Madrid die Schwelle von 300.000 Euro beim durchschnittlichen Immobilienpreis. Spanienweit liegt dieser gerade einmal bei 185.980 Euro. Regionen wie Castilla-La Mancha und Extremadura weisen einen durchschnittlichen Kaufpreis von unter 100.000 Euro für eine Wohnung auf.

Wie bereits aus dem aktuellen Marktbericht von Engel & Völkers Ende Februar hervorgegangen war, sind die Verkäufe auf den Inseln nach dem Boom infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2023 deutlich zurückgegangen. Laut den vorliegenden Zahlen der Katasterämter gab es ein Minus von 20,3 Prozent. 14.202 Immobilientransaktionen wurden gezählt, die überwiegende Mehrheit davon Bestandsimmobilien.

Ausländer sind deutlich weniger an Mallorca-Immobilien interessiert als 2022.

Neubauten auf Mallorca. / B. Ramon

Hoher Anteil an Einfamilienhäusern

Der Einfluss des Luxusmarktes zeigt sich auf den Balearen daran, dass der Anteil der Einfamilienhäuser am Gesamtmarkt mit 23,12 Prozent deutlich höher ist als in den meisten anderen Regionen. Dass die Schere auf den Inseln immer weiter auseinandergeht, zeigt sich an der Fläche der verkauften Immobilien.

Die Balearen liegen auf Platz 3, wenn es um die Fläche der verkauften Immobilien geht: 107,6 Quadratmeter waren die Wohnungen und Häuser im Schnitt groß. Gleichzeitig sind die Inseln die Region, in denen der Verkauf von Wohnungen unter 40 Quadratmetern den zweitgrößten Stellenwert einnimmt.

Deutsche mit Abstand führend

In allen Größenordnungen wurden Preissteigerungen registriert, angefangen von Einfamilienhäusern über Reihenhäuser bis hin zu den unterschiedlich großen Wohnungen. Der Kauf von Immobilien durch juristische Personen, also Unternehmen oder andere Organisationen, nimmt auf den Inseln einen wichtigen Stellenwert ein. Spanienweit liegen die Balearen in dieser Statistik auf Rang 3.

Und wenig überraschend sind die Balearen auch die Region in Spanien, in der am meisten Ausländer kaufen. An 31,5 Prozent der Transaktionen waren Ausländer beteiligt, allen voran die Deutschen. Diese nehmen mit 38,2 Prozent in dieser Rangliste den einsamen Spitzenplatz ein vor den Briten mit gut 10 Prozent. 31,7 Prozent der Käufe durch Ausländer kamen mindestens auf einen Preis von 500.000 Euro.

Auch die Kredite sind so hoch wie nirgends

Und so verwundert es nicht, dass auch die Hypotheken auf den Inseln höher liegen als in allen anderen Regionen des Landes: Durchschnittlich 1.145 Euro muss ein Balearen-Bewohner an Kredit im Monat aufbringen, was bereits in großen Teilen dem Nettogehalt von vielen Arbeitnehmern entspricht. Auch Ladenflächen und Garagenplätze werden auf den Inseln immer teurer.

THEMEN