Meinung | Inselstimmen
Chaos an der Sicherheitskontrolle am Flughafen Mallorca – man darf die Realität nicht länger leugnen
Das Editorial des "Diario de Mallorca" vom Sonntag (31.3.) beschäftigt sich mit der "Warteschlange der Ohnmächtigen"
Just zu Ostern haben Passagiere an Palmas Flughafen wegen genauso langer wie unerwarteter Warteschlangen ihre Flüge verpasst – ein Umstand, der sich am Donnerstag (4.4.) und Freitag dieser Woche wiederholte. Die Geduldsprobe löste Unbehagen und Nervosität bei den Wartenden aus, es kam auch zu Konfrontationen zwischen den Reisenden und dem Sicherheitspersonal.
Das Erstaunlichste an dieser offensichtlichen und eklatanten Ausnahmesituation ist der Umstand, dass sie von keiner der direkt beteiligten Parteien anerkannt wurde. Die Flughafenverwaltung Aena räumte eine maximale Wartezeit von 15 Minuten an der Sicherheitskontrolle ein. Und nicht einmal die Gewerkschaftsvertreter der Beschäftigten von Trablisa, der Konzessionsfirma für die Kontrollen, sprachen von irgendeiner Art von Arbeitsstörung. Die Fluggesellschaften gingen jedoch so weit, ihren Kunden zu empfehlen, drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.
Nur Dienst nach Vorschrift am Flughafen von Mallorca
Dabei handelt es sich ganz klar um einen Bummelstreik, um die prekären Arbeitsverhältnisse anzuprangern und eine angemessene Vergütung zu fordern. Ein Mitarbeiter räumte gegenüber dem „Diario de Mallorca“ ein, dass die Arbeit wegen fehlender Gehaltserhöhungen, nicht registrierter Überstunden oder ausbleibender Fortbildungen nur nach Vorschrift verrichtet werde.
Zweifellos haben die Arbeitnehmer das volle Recht, bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Aber dies kann nicht auf den Schultern der Fluggäste ausgetragen werden, die bei der An- oder Abreise von Mallorca kein alternatives Transportmittel haben. Aena und das Sicherheitsunternehmen können die Realität nicht länger leugnen. Sie müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sowohl die Beschäftigungssituation des Sicherheitspersonals zu verbessern als auch dafür zu sorgen, dass die Fluggäste zügig und sicher reisen können. Dabei geht es nicht nur um einen Imageschaden Mallorcas zu Saisonbeginn, sondern um Grundrechte auch der Residenten. Wird keine sofortige Lösung gefunden, müssen die Zentral- und die Landesregierung als betroffene Behörden intervenieren.
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