Sicherlich kennen Sie den hier: "Papa, wo liegen eigentlich die Kanaren?" - "Frag Mama, die räumt doch immer alles weg!" Gut. Wahrscheinlich wissen Sie auch, dass es nicht nur die Stadt Palma gibt, sondern auch die Stadt Las Palmas. Und dass diese Inselhauptstädte zwar beide zu Spanien gehören, die eine aber auf der Balearen-Insel Mallorca im europäischen Mittelmeer liegt und die andere auf der Kanaren-Insel Gran Canaria und damit westlich der afrikanischen Küste mitten im Atlantik.

Da beide Orte zu den wichtigsten Tourismusorten des Landes gehören, bringen selbst Spanier das immer wieder durcheinander. Die Mallorquiner erinnern sich immer wieder scherz- und schmerzhaft daran, dass selbst der spanische Ex-Premier Mariano Rajoy manchmal aus Versehen von "der Insel Palma de Mallorca" gesprochen hat.

Und dann gibt es da noch die viel kleinere, etwas unbekanntere Kanaren-Insel La Palma. Und da hat man mit den Namensverwechslungen manchmal richtig Ärger: "In einigen Fällen kommen hier Urlauber an, die eigentlich nach Gran Canaria oder Mallorca reisen wollten", erklärt Alicia Vanoostende, Tourismus-Beauftragte auf La Palma, am Telefon gegenüber der Mallorca Zeitung.

Ganz alltäglich kommt es aber zu kleineren Ärgernissen: "Gerade eben wollte ich ein Unternehmen auf La Palma googeln. Da die Suchmaschinen Artikel wie "la" aber einfach ignorieren, werden nur Ergebnisse aus Palma de Mallorca angezeigt", erklärt eine Mitarbeiterin in der Tourismusbehörde. Kein Wunder, dass selbst Reisejournalisten die Destinationen gerne mal verwechseln. Bei Reportagen über die kleine bewaldete Vulkaninsel, die aufgrund des klarsten Nachthimmels der Nordhalbkugel als Mekka für Sternegucker gilt, prangt dann ein Foto vom Ballermann.

Mit diesen Verwechslungen soll endlich Schluss sein. Auf der Madrider Reisemesse Fitur trommelte Vanoostende ihre Tourismus-Kollegen aus Palma und Las Palmas zusammen. Gemeinsam schmieden die Namensvetter nun an einer Strategie, um den Spaniern und möglichst vielen potenziellen Urlaubern die ganz unterschiedlichen Reize der so ähnlich klingenden Reiseziele schmackhaft machen.

Und das auf möglichst humorvolle Weise: Die künftige Palma-La Palma-Las Palmas-Kampagne solle "lustig aufgemacht" sein, um endlich ein "historisches Missverständnis" auszuräumen, erklärt Tourismus-Stadtrat Pedro Quevedo aus der atlantischen Karnevalshochburg Las Palmas de Gran Canaria. "Wir helfen gerne mit, das hervorzuheben, was uns unterscheidet oder verbindet", pflichtet ihm seine mallorquinische Amtskollegin Joana Maria Adrover aus dem Mittelmeer-Paradies Palma bei.