Die Erweiterung des Meeresschutzgebiets Cabrera ist amtlich. In der Kabinettssitzung am Freitag (1.2.) hat die spanische Regierung ihre Unterschrift über das von Mallorca seit Jahren angestrebte Projekt gesetzt. Der Nationalpark wächst damit auf das Neunfache seiner bisherigen Fläche und wird zu einem der wichtigsten Schutzgebiete des Mittelmeeres.

Das bereits 2015 zu Beginn der Legislaturperiode initiierte Projekt war lange Zeit von den Konservativen in Madrid auf Eis gelegt worden. Nach dem Wechsel der spanischen Regierung gewann das Vorhaben wieder an Schwung. Die spanische Umweltministerin Teresa Ribera stellte sich durch einen Besuch auf Cabrera auch symbolisch hinter das Projekt und versprach ein schnelles Handeln des Ministerrats.

Hintergrund: Cabrera XXL - ein Eldorado für Wale, Delfine und Tiefseekorallen

Die Vergrößerung ist nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Sprung. Argumentiert wurde vor allem mit zwei Schutzfiguren, die im spanischen Nationalparkgesetz vorgesehen, in der Praxis aber noch nirgendwo umgesetzt sind - zum einen Tiefseekorallenriffe, zum anderen die Lebens-, Transit- und Reproduktionsgebiete von Delfinen und Walen.

Der mallorquinische Naturschutzverband Gob begrüßte die Entscheidung und dankte den Behörden: "Wir erkennen insbesondere den Einsatz des balearischen Umweltministeriums an", hieß es in einer Erklärung am Freitag. Die Meeresschutzorganisation Oceana veröffentlichte zur Feier des Tages ein farbenfrohes Unterwasservideo mit der Schönheit des neuen Nationalparks. /tg