Es war kurz nach 13.30 Uhr, die Anwohner und Ausflügler in der Gegend von Can Caponet und es Pou d'en Tarí bei Costitx in der Insel-Mitte von Mallorca waren gerade mit dem Mittagessen beschäftigt, als sie einen gewaltigen Knall hörten. "So, als wäre ein Gebäude eingestürzt", berichtet ein Anwohner gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Ein Augenzeuge berichtet: "Ich lag im Pool auf einer Luftmatratze, als ich die Kollision über mir sah, ich konnte es nicht glauben. So etwas sieht man nur im Kino, dachte ich." Sieben Menschen starben bei der Kollision des Hubschraubers und des Ultraleichtflugzeugs am Sonntag (25.8.).

Toni Carbonell, Eigentümer von s'Hort de Can Blai, war gerade im Freien. "Die beiden Maschinen waren übereinander, so hatte ich den Eindruck. Der Helikopter berührte mit seinen Rotorblättern einen Flügel des Flugzeugs, und die Maschinen gingen kaputt, als wären sie aus Papier", so Carbonell. Das Flugzeug sei in eine rund hundert Meter entfernte Finca geschleudert worden, der Helikopter noch etwas weiter.

Weitere Augenzeugen berichten, dass der Helikopter und das Flugzeug noch in der Luft explodierten, worauf auch die große Zahl von Trümmern hindeutet, die weit verstreut sind. Auf der Finca Can Blai lagen Rotorblätter des Hubschraubers wenige Meter entfernt von anderen, nicht mehr erkennbaren Trümmern. Vor der Tür eines anderen Hauses zeigten Bewohner Reportern Trümmer des Querruders.

"Mir kam es vor wie ein Donnerschlag oder ein Kanonenschuss, und ich war mir sofort sicher, dass es etwas Schlimmes ist", berichtet Anwoherin Catalina Payeras. "Wir gingen nach draußen und sahen den Rauch in rund hundert Metern Entfernung von der Finca."

Die Anwohner berichten, dass in der Gegend stets eine Menge Flugzeuge und Hubschrauber unterwegs seien. "Die Flugzeuge fliegen immer sehr tief hier, sie kommen vom Sportflughafen in Binissalem", so Yolanda Romero. "Wir haben immer wieder darüber gesprochen, dass etwas Schlimmes wie das hier passieren könnte."

Romero war eine der ersten Personen, die zu Hilfe eilten, auch wenn Opfer nicht mehr gerettet werden konnten. Bei der Absturzstelle handelte es sich um ein Landhaus, das an Urlauber vermietet wird, die letzten Mieter waren aber offenbar gerade abgereist. "Die Tore der Finca waren verschlossen, wir kletterten über den Zaun und versuchten mit anderen Nachbarn, die Flammen zu löschen", so Romero. "Vom Nachbarhaus versuchten sie es mit einem Gartenschlauch. Wir bildeten eine Menschenkette und löschten mit Wassereimern." Beim Blick auf das Wrack seien auch schon die Leichen von drei Personen erkennbar gewesen, darunter auch eines Kindes. Einige der Anwohner wurden wegen des eingeatmeten Rauches mit Sauerstoffmasken behandelt. /ff