Ein Gericht in Palma de Mallorca hat am Samstag (5.9.) die Schließung eines Cannabis-Clubs veranlasst. Derartige gibt es mehrfach auf der Insel. Vermeintlich ist das Kiffen dort legal.

Die Policía Nacional hat sechs Personen festgenommen, wovon eine minderjährig ist. Die Familie hat den Club im Stadtviertel Can Valero betrieben. Die Ermittler gehen davon aus, dass durch das Geschäftsmodell eine halbe Million Euro jährlich in die Kassen floss.

Der 47-jährige Chef ist bei der Polizei durch mehrere Vorstrafen aktenkundig. Er hatte seine 17- und 18-jährigen Söhne angestellt. Seine 22-jährige Freundin war die Ansprechpartnerin für die Mitglieder. Zudem arbeiteten zwei weitere Männer im Club.

Die Familie besitzt zwei Fincas in Son Ferriol und Bunyola, wo sie große Cannabis-Plantagen angebaut haben. Der Gericht verfügte, dass sich die Familie den Fincas vorerst bis auf 500 Meter nicht nähern dürfen. Bei einer Razzia fanden die Ermittler 500 Cannabispflanzen, 13 Kilogramm der gepflückten Blüten und anderthalb Kilogramm Haschisch.

In Spanien werden in der Regel wenige Cannabis-Pflanzen für den Eigenanbau von der Polizei geduldet, legal ist es dennoch nicht. Die Cannabis-Club rechtfertigen ihre Plantagen mit dem Argument, dass sie den Eigenanbau für ihre Mitglieder betreiben. /rp

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