Ein Deutscher ist beim Absturz mit einem Motordrachen in der Gemeinde Vilafranca de Bonany im Osten von Mallorca tödlich verunglückt. Die Rettungssanitäter konnten nichts mehr für den Verunglückten tun. Zunächst war in mallorquinischen Lokalmedien von einem Hängegleiter die Rede gewesen.

Zu dem Absturz kam es am Sonntagmorgen (18.4.) gegen 10 Uhr, im Gebiet der Schnellstraße nach Manacor, in etwa auf Höhe des Restaurants Es Cruce. Die Guardia Civil hat die Ermittlungen aufgenommen. Geprüft werden soll, ob mögliche technische Schäden am Motordrachen den Unfall verursacht haben könnten. Eine Autopsie des Leichnams soll zudem ergeben, ob der Deutsche vielleicht einen Schwächeanfalll erlitt, der zu dem Unglück geführt haben könnten. Zeugen wollen gesehen haben, wie der Motordrache kurz vor dem Absturz mehrere Spiralen in der Luft drehte. Dies sei aber typisch für die Landungen des Mannes gewesen.

Wie eine Sprecherin der Guardia Civil am Sonntagmittag gegenüber der Mallorca Zeitung bestätigte, handelt es sich bei dem Opfer um einen 53-jährigen Deutschen mit Wohnsitz auf Mallorca. Nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" war der Unternehmer L.R. ein erfahrener Pilot und im Fliegerverein von Vilafranca beliebt. "Er hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und war ein glücklicher Mensch", heißt es seitens des Vereins, bei dessen Mitgliedern die Todesnachricht tiefe Betroffenheit ausgelöst hat.

Seine Freizeit nutzte L.R. zum Musizieren oder Fliegen, sein Geld verdiente er mit LED-Lichtern, die er unter anderem in Pools wie Sternenhimmel arrangierte, berichtet das "Diario de Mallorca" weiter. Seine Firma war in Palmas Industriegebiet Son Castelló angesiedelt. Stets habe er seine Liebe zu seiner Wahlheimat Mallorca zum Ausdruck gebracht, wo er in den vergangenen Jahren in Santanyí lebte - so auch in seinem letzten Eintrag in den sozialen Netzwerken. Er sei sehr dankbar darüber, es sich erlaubt zu haben, in diesem "unglaublichen Paradies" zu leben, heißt es da. Er hinterlässt Frau und Kinder.

Bei dem Motordrachen handelt es sich um ein vor zwei Jahren fabriziertes Bautek-Modell im Wert von rund 15.000 Euro. Diese Gefährte dürfen laut aktueller Gesetzeslage 500 bis 1.000 Fuß über der Erde fliegen. /ff/somo