Sie bewarb sich auf einen Kellnerjob in einem Pub in Magaluf, dem "britischen Ballermann" auf Mallorca. Doch Begoña Vargas bekam eine Absage. Begründung: Sie ist Spanierin. Jetzt ist die 32-Jährige vor Gericht gezogen, um sich gegen die rassistische Einstellung des Arbeitgebers zur Wehr zu setzen.

Sie habe am vergangenen Freitag (20.7.) bei Facebook die Stellenausschreibung gesehen, erzählt Vargas der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Die Spanierin war zwei Tage zuvor von Gran Canaria aus nach Magaluf gekommen, um im Südwesten von Mallorca als Saisonkraft zu arbeiten. Das Vorstellungsgespräch verlief auf Englisch. "Sie sagten mir, ich könne noch am selben Abend anfangen. Aber ich merkte, dass sich die Stimmung veränderte, als ich ihnen sagte, dass ich Spanierin bin", so Vargas.

Eine halbe Stunde, bevor sie ihren ersten Dienst antreten sollte, bekam sie eine Nachricht per Facebook von der Geschäftsführerin. Es sei nicht nötig, dass sie komme. "Sie wollen keine Spanier", schrieb die Frau. "Das ist rassistisch. In meinem eigenen Land? Ich spreche vier Sprachen", antwortete Vargas verärgert. "Es gibt viele Probleme mit Spaniern, sorry", kam nur zurück.

"Niemand sollte diskriminiert werden. Ich fühle mich in meinem eigenen Land diskriminiert, das ist mir noch nie passiert", so Vargas. Sie hätte bereits in anderen Touristenorten auf Ibiza und in Cala Ratjada gearbeitet, aber nie solche Probleme gehabt. In Magaluf allerdings sei es das zweite Mal in zwei Tagen gewesen. Schon vor dem besagten Vorstellungsgespräch hatte sie in einer anderen Bar Probe gearbeitet. Auch dort hätte sie eine Absage bekommen, angeblich, weil sie nicht Britin und zudem nicht bereit sei, schwarz zu arbeiten. /somo