In Zeiten von Whatsapp, Skype und E-Mail verlieren Briefe zunehmend an Bedeutung. Doch hin und wieder müssen wichtige Dokumente verschickt oder die Oma ohne Smartphone über den Urlaub auf Mallorca informiert werden. Da ist es nützlich, über die staatliche spanische Post Correos Bescheid zu wissen.

Maße wie in Deutschland

Der spanische Standardbrief hat die gleichen Maße wie der deutsche: Der Umschlag misst höchstens 23,5 mal 12,5 Zentimeter und ist nicht höher als 5 Millimeter. Der Preis richtet sich nach dem Gewicht, der gewünschten Zustellart und dem Zielort. Der Versand eines einfachen Briefes oder einer Postkarte (carta ordinaria) mit maximal 20 Gramm Gewicht kostet innerhalb Spaniens 55 Cent.

Zum Vergleich: In Deutschland zahlt der Absender 70 Cent. Soll der Brief von Mallorca nach Deutschland verschickt werden, kassiert Correos 1,35 Euro. Der gleiche Betrag wird beim Versand europaweit fällig. Andere Länder kosten 10 Cent mehr. In Deutschland kostet der Standardbrief internatio­nal lediglich 90 Cent.

Für diese Preise gibt es den unversicherten Versand. Ein Einschreiben international mit bis zu 20 Gramm Gewicht kostet insgesamt 5 Euro. Der ­Briefversand ist bis zu einem Gewicht von 2.000 Gramm möglich. Wie die deutsche Post bietet auch Correos im Internet (www.correos.es) einen Rechner an, um die Portokosten zu kalkulieren.

Eile mit Weile

Sowohl bei den Einschreiben als auch bei Standardbriefen gibt Correos eine Versanddauer von bis zu vier Arbeitstagen an.

„93 Prozent aller nationalen Sendungen werden binnen drei Arbeitstagen zugestellt", wirbt Correos. In der Praxis kann es aber immer wieder zu Verzögerungen kommen.

Schneller soll es mit der Expresspost (cartas urgentes) gehen. Dann soll der nationale Brief bereits binnen 24 Stunden zugestellt werden, international dauert es im Durchschnitt zwischen einem und drei Arbeitstagen. Unversichert kostet das ­Expressverfahren 4,60 Euro (20 Gramm), als Einschreiben 9,01 Euro.

Hier einwerfen oder abgeben

Die Versanddauer wird auch von der Abgabe des Briefes beeinflusst. Der Absender hat die Wahl zwischen Briefkästen und dem Postamt. Bei ersterem muss der Brief selbst mit Briefmarken (el sello) frankiert werden und danach in den gelben Briefkasten gesteckt werden. Briefmarken gibt es auch in Tabakgeschäften (Tabacos) zu kaufen.

Auf der Insel stehen mehr als 250 Briefkästen - allein in Palma gibt es 102. Auf der Website von Correos finden Sie eine Karte mit allen Briefkästen. Dazu auf „Otros servicios" klicken, dann „Herramientas", „Localiza, busca y encuentra" und „Localizador de buzones". Die Briefkästen werden in der Regel montags bis freitags bis 17 Uhr geleert. Anders als in Deutschland gibt es keine festen Abholzeiten.

Der sichere Weg, um den Brief sofort loszuschicken, ist die direkte Abgabe im Postamt. Davon betreibt Correos 54 auf Mallorca, 15 befinden sich in Palma. Die zentrale Poststelle der Insel befindet sich im Carrer Constitució in Palmas Innenstadt. Hier werden auch Samstagvormittags bis 13 Uhr Briefe angenommen. Wer danach noch etwas versenden will, muss ins Kaufhaus El Corte Inglés. Das Postamt dort ist montags bis samstags von 9.30 Uhr bis 21.30 Uhr geöffnet. Im Internet gibt es unter dem Punkt „Localiza, busca y encuentra" ebenfalls eine Karte mit den Postämtern (Localizador de oficinas).

Unabhängig vom Abgabeort werden Briefe nach Deutschland im Industriegebiet Can Valero in Palma maschinell sortiert. Ratsam ist, dass D für Deutschland vor der Postleitzahl wegzulassen, da es die Maschine verwirrt und dann per Hand sortiert werden muss. Besser ist es, „Deutschland" oder „Alemania" in die nächste Zeile zu schreiben. Von Can Valero fliegt Correos die Briefe erst nach Ma­drid und danach nach Frankfurt am Main. Dort übernimmt die Deutsche Post den Vertrieb.

Wer Mallorca einmal den Rücken gekehrt hat, kann sich seine Briefe auch nachsenden lassen. Ein Nachsendeauftrag (reenvío postal) kostet bei Correos 35,94 Euro pro Monat innerhalb Spaniens, 55,30 Euro international. Für mehrere Monate gibt es Rabatt. So kostet das halbe Jahr Nachsendeauftrag ins Ausland 110, 47 Euro.