Spanien plant Krankschreibung für Menstruationsbeschwerden und lockert die Abtreibung
Die spanische Zentralregierung plant auch weitere rechtliche Erleichterungen für Frauen
![Auch Minderjährigen soll Abtreibung erleichtert werden.](https://estaticos-cdn.prensaiberica.es/clip/6cc33e89-1ded-40d6-92e8-ad6759cf32fe_16-9-aspect-ratio_default_0.jpg)
Auch Minderjährigen soll Abtreibung erleichtert werden. / DM
Patricia Martín
Spanien treibt Maßnahmen zur Gleichberechtigung voran. Am kommenden Dienstag (17.5.) soll ein Gesetzesentwurf im Ministerrat vorgestellt werden, mit dem Frauen in diversen Bereichen der Gesundheitsvorsorge unterstützt werden sollen.
Als eine der wesentlichen Maßnahmen sollen Frauen mit diagnostizierten starken Menstruationsbeschwerden künftig ein Recht auf drei zusätzliche Krankheitstage im Monat haben. Auch die Mehrwertsteuer (IVA) für weibliche Hygieneprodukte wie Binden oder Tampons soll wegfallen.
Abtreibung soll einfacher werden
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Abtreibung. Diese soll nach Willen der Zentralregierung bald auch für sehr junge Frauen einfacher werden. Während konservative Gerichte in den USA dabei sind, den Schutz auf das Recht auf Abtreibung zu verringern, zielt Madrid in die gegenteilige Richtung: Eine derzeit in der Ausarbeitung befindliche Gesetzesänderung sieht vor, dass auch junge Mädchen von 16 und 17 Jahren künftig ohne die Einwilligung ihrer Erziehungsberechtigten einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen können. Das geht aus einem Bericht des spanischen Radiosenders "Cadena Ser" hervor.
Wie es heißt, soll der Der Anstoß dafür war aus dem spanischen Gleichstellungsministerium unter der Leitung von Ministerin Irene Montero (Linkspartei Podemos) gekommen. Bisher müssen Minderjährige eine Einverständniserklärung ihrer Eltern vorlegen, wenn sie ihre Schwangerschaft abbrechen möchten. Dies soll nun – zumindest für Jugendliche ab 16 – nicht mehr nötig sein. Dadurch erhofft man sich, dass die Mädchen sich bei der Abtreibung nicht dubioser Praktiken bedienen, sondern diese im öffentlichen Gesundheitssystem durchführen lassen. Dies solle auch dazu führen, die Fälle besser statistisch analysieren und gezieltere Präventionsarbeit bieten zu können, so die Erklärung. /somo
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