Auf Mallorca entsteht der größte Gesundheitskomplex für chronisch Kranke in Spanien

Das ehemalige Landeskrankenhaus wird zu einem Sanatorium für chronisch Kranke - unter anderem

So soll Son Dureta in Zukunft aussehen.

So soll Son Dureta in Zukunft aussehen. / CAIB

Guillem Porcel

Das ehemalige Landeskrankenhaus Son Dureta in Palma de Mallorca soll in den nächsten Jahren zum größten Gesundheitskomplex in Spanien werden. Insgesamt sechs Gebäude werden auf dem Gelände des Hospitals im Nordwesten der Stadt entstehen, von einem Sanatorium für chronisch Kranke, die einen Langzeitaufenthalt benötigen, über ein Gebäude mit Praxen, ein Gesundheitszentrum, eine palliativmedizinische Station und eine Demenz-Station bis hin zu einer Blutbank. Und ein solcher Komplex sei auch dringend nötig, sagte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol bei der Präsentation der ersten Bauphase am Donnerstag (26.1.).

Die Menschen auf den Balearen lebten immer länger, sagte die Sozialistin. Das sei "ein großes Glück, aber es wird chronische Krankheiten geben, die neue Räumlichkeiten und Behandlungsmöglichkeiten benötigen". Die Balearen sind eine der Regionen in Spanien mit der höchsten Lebenserwartung: 83,4 Jahre alt werden die Menschen hier im Schnitt. Und diese Entwicklung setzt sich nach den Prognosen der Regierung in den kommenden Jahren fort. Aktuell sind 15,3 Prozent der Balearen-Bewohner älter als 65 Jahre. 2029 sollen es schon 22 Prozent sein.

Ministerpräsidentin Francina Armengol bei der Vorstellung der ersten Bauphase.

Ministerpräsidentin Francina Armengol bei der Vorstellung der ersten Bauphase. / Guillem Bosch

Chronisch Kranke für 20 Prozent der Krankenhausaufenthalte verantwortlich

Und je älter, desto mehr chronische Beschwerden, weshalb ein Komplex wie Son Dureta in Zukunft wohl deutlich mehr benötigt werde, wie es vonseiten der Regierung heißt. 47 Prozent der chronisch Kranken würden in herkömmlichen Krankenhäusern behandelt, häufig nicht in der Weise, wie sie es eigentlich nötig hätten.

Chronische Patienten machen nach Daten der Landesregierung zwar nur vier Prozent der Bevölkerung aus, sie seien aber für 20 Prozent der Krankenhausaufenthalte verantwortlich. Gut 40 Prozent der chronisch Kranken kommen auf drei Aufenthalte im Jahr, bei 13 Prozent sind es gar fünf oder mehr Krankenhauseinweisungen.

Das neue Son Dureta wird aus zwei Abschnitten bestehen: In einem Bereich A werden künftig Patienten mit einer mittleren Aufenthaltsdauer von rund 30 Tagen untergebracht. In einem Bereich B – verteilt auf drei miteinander verbundene Gebäude – die Langzeitpatienten, die etwa zwei bis drei Monate bleiben dürfen. Insgesamt soll es 540 Betten geben. /jk

THEMEN