Heuschnupfen-Saison auf Mallorca hat begonnen: Welche Pollen aktuell fliegen
Aufgrund der gestiegenen Temperaturen sind auf Mallorca die ersten Pollen unterwegs
Iñaki Olaizola
Ende Februar schneite es noch an manchen Stränden auf Mallorca, jetzt liegen dort die ersten Sonnenanbeter im Bikini und Badeanzug. Der plötzliche Temperaturanstieg führt auch dazu, dass die Pflanzen zu blühen beginnen – und die Allergiker zu schniefen. Denn Experten zufolge sind bereits die ersten Pollen unterwegs.
Aktuell ist die Konzentration von Glaskrautpollen (Parietaria) am höchsten, aber auch Zypressenpollen liegen in der Luft. Sendy Chugo, die einzige Allergologin der Gesundheitsbehörde IB-Salut, empfiehlt Menschen, die auf diese Pollen allergisch reagieren, sich möglichst wenig nach draußen zu begeben. "Gerade abends oder an windigen Tagen sind die Pollen stärker verbreitet, dann sollten Allergiker nicht ins Freie gehen", rät Chugo.
Allergietest empfohlen
Die Allergologin empfiehlt allen Menschen mit Heuschnupfen, sich einem Allergietest zu unterziehen, um herauszufinden, worauf sie allergisch reagieren. Dadurch könnten sie besser abschätzen, wann bei ihnen die Allergien beginnen.
Der häufigste Allergieauslöser auf Mallorca sind die Glaskrautpollen. Die Samensporen dieser Pflanze, die vor allem in Steinmauern gedeiht, sind besonders klein und verbreiten sich dementsprechend leicht. Zudem blüht das Glaskraut von März bis Juni, betroffene Allergiker leiden also besonders lange. An zweiter Stelle steht der Blütenstaub des Olivenbaumes, der von April bis Mitte Juni in der Luft unterwegs ist. Zypressenpollen liegen auf Platz drei der Allergieliste, die Blütezeit dauert von Februar bis Mai - ebenfalls recht lange.
Pollenflug beginnt auf Mallorca jedes Jahr früher
"Wenn Sie gegen Süßgräser wie Weizen oder Gerste allergisch sind, fangen die Probleme später an", sagt Chugo. Im Vergleich zu Deutschland oder auch dem spanischen Festland wird auf Mallorca wenig Getreide angebaut. Daher ist die Süßgraspollen-Konzentration auf der Insel generell nicht so hoch. Wann genau die einzelnen Gräser blühen, lässt sich immer schwieriger vorhersagen. Denn im Allgemeinen führen die Auswirkungen des Klimawandels zu einem früheren Beginn der Heuschnupfen-Saison, bedauert Chugo. "Jahr für Jahr beginnt der Frühling ein bisschen früher", sagt sie.
Albert Oehling, Präsident der Balearischen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie, sagt, dass der Klimawandel noch eine weitere unerwünschte Folge hat: Die Frühjahrsblüte werde nicht nur vorverlegt, sondern auch zeitlich hinauszögert. Somit hätten Allergiker immer länger mit Heuschnupfen zu kämpfen.
Oehling rät Antihistaminika nur bei leichten Symptomen einzunehmen. In schwereren Fällen sollen die Allergiker einen Allergologen aufsuchen, der ihr Problem eingehend untersucht und mit einer Immuntherapie die Reaktion gegen das Allergen abschwächt. "Man muss die Ursache der Allergie bekämpfen, nicht das Symptom", sagt er. /mwp
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